Vor rund acht Monaten erschütterte eine schreckliche Tat die Stadt Bochum!
Es war ein Sommer-Nachmittag am 30. Juni 2024, mehrere Gäste saßen in einem Café an der Oskar-Hoffmann-Straße in Bochum – als ein Mann plötzlich aus einer Getränkedose Schwefelsäure über einen der Gäste schüttete. Das Opfer, ein 30-jähriger Student, erlitt schwerste Verätzungen. Die genauen Hintergründe der Tat waren lange unklar. Mittlerweile vermuten Ermittler eine Verbindung ins Rocker-Milieu.
Am Mittwoch (26. Februar) beginnt vor dem Landgericht Bochum nun der Prozess gegen den Angeklagten Christopher G. (37). Er soll den bereits verstorbenen Haupt-Angeklagten B. F. bei der Tat unterstützt haben.
Bochum: Prozess-Auftakt nach Säure-Angriff
Entsprechend lauten die Vorwürfe gegen Christopher G.: Beihilfe zum versuchten Mord, zur schweren sowie gefährlichen Körperverletzung. Der 37-Jährige soll dem Hauptangeklagten B. F. am besagten 30. Juni 2024 an dessen Wohnung in Bergkamen abgeholt und nach Bochum in die Nähe des Tatorts – das Café „Fräulein Coffea“ – gefahren haben. Und das ganz nebenbei ohne gültige Fahrerlaubnis.
Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Christopher G. habe genau gewusst, dass B. F. einen Säure-Angriff geplant habe. Er soll sogar bei der Planung der Tat und bei der Beschaffung der Schwefelsäure geholfen haben.
Doch bei der Tat kam es zu einem folgenschweren Irrtum: B. F. hatte es eigentlich auf den Cafébetreiber abgesehen – doch aufgrund einer Verwechslung hielt er den 30-jährigen Studenten, der als Nebenkläger an dem Prozess teilnimmt, für sein Opfer.
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Der junge Mann erlitt bei dem Säureangriff schwere Verätzungen im Nacken, an der rechten Gesichtshälfte und an der Schulter. Er musste auf der Intensivstation für Schwerstbrandverletzte behandelt werden, acht Prozent seiner Körperfläche erlitten Verätzungen dritten Grades. Selbst wenn alle Wunden verheilen, werden permanente Narben zurückbleiben.
War die Tat eine „Bandidos“-Prüfung?
Der Anklageschrift zufolge soll es sich bei der Tat um eine Art Aufnahmeprüfung gehandelt haben. B. F. habe Teil der Rockergruppe „Bandidos“ werden wollen – der Säureangriff in Bochum sollte ihm eine Mitgliedschaft in der Vereinigung ermöglichen.
Der Prozess beginnt am 26. Februar um 9 Uhr. Das Landgericht Bochum hat sechs Verhandlungstage bis Ende März angesetzt.