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Kreuzfahrt: Neuer Hafen für italienische Kleinstadt? Bewohner gehen auf die Barrikaden

In der kleinen italienischen Küstenstadt Fiumicino nahe Rom sorgt ein ambitioniertes Kreuzfahrt-Projekt für hitzige Debatten.

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In der kleinen italienischen Küstenstadt Fiumicino nahe Rom sorgt ein ambitioniertes Bauprojekt für hitzige Debatten. „Royal Caribbean“ und der britische Investmentfonds „Icon Infrastructure“ planen den Bau eines neuen Hafens für die Kreuzfahrt – das „Fiumicino Waterfront“-Projekt.

Ziel ist es, einen Anlegeplatz für riesige Kreuzfahrtschiffe zu schaffen, doch viele Anwohner und Umweltschützer sind alarmiert.

Kreuzfahrt: Gigantischer Hafen für Schiff-Riesen

Der geplante Hafen soll auf der Isola Sacra, einem geschichtsträchtigen Küstengebiet, entstehen. Geplant sind Anlegeplätze für Schiffe der Oasis-Klasse, die bis zu 5.000 Passagiere transportieren können und mit einer Höhe von bis zu 72 Metern unübersehbar wären.

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Laut „Baden24.de“ sollen zusätzlich Geschäfte und Küstenschutzanlagen entstehen. Das Gesamtprojekt umfasst 55.000 Quadratmeter Landfläche und fast eine Million Quadratmeter Wasserfläche – mit einer Investition von rund 500 Millionen Euro. Zudem versprechen die Investoren bis zu 7.000 neue Arbeitsplätze.

Doch die groß angelegte Hafenentwicklung trifft auf starken Widerstand. Bürgerinitiativen und Umweltschützer fürchten massive Eingriffe in die Natur und eine unwiderrufliche Zerstörung der Küstenlandschaft. Federica Giunta von der Initiative „Collettivo No Porto“ warnt vor einer „zementierten Küste“ und verweist auf ein weiteres Hafenprojekt in der Region, das bereits für Kritik sorgt. Weiterhin wird befürchtet, dass die wirtschaftlichen Vorteile vor allem den Betreibern und nicht der örtlichen Bevölkerung zugute kommen könnten.


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Fiumicino hat bereits Erfahrung mit gescheiterten Großprojekten. Ein ähnliches Marina-Projekt aus dem Jahr 2010 scheiterte, nachdem der Entwickler 2012 wegen Betrugs verhaftet wurde. Zurück blieben halbfertige Bauwerke und verfallene Maschinen. Nun stellt sich die Frage: Wird das „Fiumicino Waterfront“-Projekt die versprochene wirtschaftliche Blüte bringen oder sich als weiterer gescheiterter Traum erweisen?

Während Bürgermeister Mario Baccini das Vorhaben als historische Chance für die Stadt sieht, bleibt unklar, ob der Protest der Anwohner und Umweltgruppen das Bauprojekt noch stoppen kann. Einige strenge Umweltauflagen müssen noch erfüllt werden, die Debatte über die Zukunft der Kreuzfahrt an der Küste ist jedenfalls in vollem Gange.