Am Mittwoch (12. März) kam es in Gelsenkirchen zu einer versuchten Tötung. Während einer Lebensmittelkontrolle durch zwei Mitarbeiterinnen der Stadt Gelsenkirchen an einem Eiswagen, griff der Inhaber die beiden Frauen mit einem Messer an.
Eine der Mitarbeiterinnen der Stadt Gelsenkirchen wurde daraufhin schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, befand sich nach letzten Angaben allerdings nicht in Lebensgefahr. Ihre Kollegin wurde bei dem Angriff nur leicht verletzt (>> DER WESTEN berichtete). Der Fall zeigt erschreckende Zahlen.
Nach Angriff auf zwei Frauen in Gelsenkirchen: Zahlen kommen ans Licht
Kurz nach der Tat erklärte Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen, sich fassungslos: „Diese Tat bestürzt mich und viele Menschen in der Stadtverwaltung. Respektlosigkeiten und Übergriffe haben in den vergangenen Jahren leider zugenommen“, berichtet sie in einem Facebook-Beitrag. Die offiziellen Zahlen des letzten Jahres, die am Tag der Tat veröffentlicht wurden, zeigen diese unfassbaren Entwicklungen eindeutig.
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Die polizeiliche Kriminalstatistik der Stadt von 2024 zeigt erschreckende Entwicklungen. Insgesamt wurden 25.733 Straftaten verzeichnet, was einen Anstieg um 5 Prozent zum Jahr 2023 entspricht. Damit ist die Zahl der Straftaten in Gelsenkirchen auf einem neuen Höchststand seit 2015!
In Gelsenkirchen sind die Fallzahlen in den meisten Deliktbereichen jedoch rückläufig. So sank der Anteil der Kinder- und Jugendkriminalität laut der Polizei um rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Gewaltkriminalität (wie Mord und Totschlag oder Raub) verzeichnet einen deutlichen Rückgang von jeweils rund 50 Prozent. Die Polizei weist allerdings darauf hin, dass die Zahlen nichtsdestotrotz hoch seien – und insbesondere die Anteile der Straßenkriminalität (ein Anstieg von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und vor allem die Vermögens- und Finanzdelikte (ein Anstieg von unfassbaren 50 Prozent!) zunahmen.
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NRW: Morde nehmen zu
Die Zahlen machen deutlich: Auch in NRW änderte sich einiges in Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz zu Gelsenkirchen sank die Kriminalität in NRW zwar leicht, aber die Zahl der Morde und Mordversuche stieg deutlich an – und zwar von 154 auf 180 um fast 16 Prozent! Davon blieben 124 Fälle glücklicherweise nur ein Versuch.
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Auch die Anzahl der Messer-Straftaten in NRW stieg um 21 Prozent auf rund 7.300 Fälle (Drohungen eingeschlossen). „Unsere Polizeibehörden haben im Herbst damit begonnen, die Maßnahmen gegen Messergewalt umzusetzen. Ich hoffe, dass wir im kommenden Jahr hier also erste positive Effekte sehen und diese Messergewalt eingedämmt bekommen. Ansonsten müssen wir nachsteuern“, äußert sich NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) zu den Zahlen.