Wie geht es weiter mit Saskia Esken? Hat die Co-Chefin der SPD trotz der historischen Wahlpleite weiter einen Anspruch auf eine Führungsposition innerhalb der Partei? Die SPD-Frauen pochen darauf, dass sie in der ersten Reihe bleibt. Sie habe „große Verdienste“, so Maria Noichl, Vorsitzende der Frauen-Arbeitsgemeinschaft.
Doch längst kursiert der Name einer Frau aus einer anderen Generation in Berlin, die möglicherweise einen steilen Aufstieg in die SPD-Spitze hinlegen könnte.
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Klingbeil wird Esken etwas anbieten müssen
Esken jedenfalls scheint nicht gewillt zu sein, das Feld einfach so zu räumen. „Politico“ spekuliert, dass Lars Klingbeil der 63-Jährigen einen Posten in der neuen Regierung anbieten muss. Allein schon, weil er selbst noch am Wahlsonntag mehr Macht auf sich konzentrierte.
Die Spekulation der Hauptstadt-Insider geht so: Die bisherige Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze könnte ins Umwelt-Ressort wechseln. Dann wäre ein Platz frei für Esken als neue Entwicklungsministerin. Das kleinste Ministerium im Kabinett, aber immerhin wäre sie dabei. Zuvor gab es in Berlin schon Gerüchte darüber, dass Esken immerhin neue Wehrbeauftragte werden könnte.
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Dann wiederum könnte Esken den Weg freimachen für eine Neuaufstellung der SPD-Spitze. Sollte Klingbeil auch als Vorsitzender abtreten (und als Finanzminister und Vizekanzler weitermachen), könnten der bisherige Generalsekretär Matthias Miersch und Verena Hubertz das neue Chef-Duo an der Parteispitze bilden. Denkbar wäre alternativ, dass Hubertz Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion wird, so „Politico“.
Hubertz, erst 37 Jahre, würde für eine neue SPD stehen. Jünger, weiblicher und digitaler. Ein frisches Gesicht, eloquent und als ehemalige Startup-Unternehmerin mit einer eher ungewöhnlichen beruflichen Biografie für SPD-Kreise. Noch ist die Triererin der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt – doch das kann sich rasch ändern. Auch Esken trat 2019 überraschend als Parteichefin in Erscheinung.
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Esken wäre dann auf dem Abstellgleis, wenn es alles so kommt. Zwar Bundesministerin, aber mit weniger Macht und Einfluss. Ein ehrenvolles Auslaufen der Karriere.