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Hund versauert in NRW-Tierheim – „Absolut niemand interessiert sich mehr für ihn“

Seit sechs Jahren muss ein Hund in einem Tierheim in NRW ausharren. Grund ist ein Detail in seiner Vergangenheit.

© IMAGO / Zoonar

Der virale Hund Otis hat endlich ein neues Zuhause.

Wir waren in Beelitz, um den Kangal-Mischling Otis, bekannt für sein lautes Jaulen, zu besuchen.

In vielen Tierheimen in NRW ist es leider trauriger Alltag, dass Lebewesen länger in der Einrichtung bleiben müssen, als allen Beteiligten lieb ist. Nicht immer werden ausgesetzte oder abgegebene Katzen oder Hunde schnell wieder an ein liebesvolles Zuhause vermittelt – doch die Geschichte von Hirtenhund Digger im Tierheim Köln-Dellbrück ist besonders tragisch.

Ganze sechs Jahre verbringt der Vierbeiner jetzt schon in dem Tierheim in NRW. Grund ist ein gewisser Ruf, der ihm aber überhaupt nicht gerecht wird, plädieren seine Betreuer in der Einrichtung.

Hund in NRW-Tierheim hat mit Stigma zu kämpfen

Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen – und so machten sich die Mitarbeiter des Tierheims in Köln-Dellbrück die Mühe, ein kurzes Video mit Digger aufzunehmen und bei Facebook die Werbetrommel für den Rüden zu rühren. „Wir haben eine große Bitte: Schenkt unserem Digger 1.30 Minute und schaut einmal, was für ein toller Kerl er ist. Er ist schon so viele Jahre hier und absolut niemand interessiert sich mehr für ihn“, heißt es in dem Beitrag.

In dem dazugehörigen Video sieht man Digger mit einem Betreuer aus dem Tierheim in NRW, er sitzt entspannt im Wald und schaut in die Kamera. Der Tierheim-Mitarbeiter nennt Digger einen „fantastischen Hund, der nur einmal in seinem Leben einen blöden Unfall hatte. Er hat einmal gebissen, und das ist sein Stigma, seitdem er hier ist.“

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Hund in NRW „hat irgendwie einen Ruf weg“

Genau diese Vergangenheit macht es Diggar offenbar seit sechs Jahren schwer, ein neues Zuhause zu finden. Einst war der Hirtenhund ein Wirbelwind, jetzt sei er „sehr altersmüde“ geworden, „er ist entspannt“, erklärt der Tierheim-Angestellte. Und: Digger soll „mächtig intelligent“ sein.

Das bestätigt auch die Tierheim-Mitarbeiterin, die das Ganze filmt. „Unserer Meinung nach ist der Digger ein verkanntes Genie. Der hat irgendwie einen Ruf weg und keiner interessiert sich mehr für ihn, es lohnt sich aber, einen zweiten Blick auf ihn zu werfen“, ergänzt sie.


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Doch was muss das neue Herrchen oder Frauchen von Digger mitbringen? „Sportlichkeit, Empathie, Geduld, Konsequenz“, fasst es der Mitarbeiter des Tierheims Köln-Dellbrück knapp zusammen. Auf Facebook hat der Hund auf jeden Fall schon einige Herzen erobert – einige Tierfreunde schreiben in den Kommentaren, ihn gerne nehmen zu wollen, seinen Anforderungen aber nicht gerecht werden zu können. Einige andere geben an, dass sie immerhin eine Patenschaft für den Vierbeiner übernommen haben. Bleibt zu hoffen, dass Digger am Ende noch mehr als das bekommt.