Er hatte schon etliche Jobs, wirklich lange hielt er jedoch in keinem durch. „Armes Deutschland“-Protagonist Jörn ist ein wahrlich schwerer Fall. Bereits seit 18 Jahren lebt der Mann, der derzeit in Hamburg wohnt, vom Amt. Zwar versuche er es zwischendurch immer mal wieder mit Jobs, länger als ein paar Wochen hielt der Bürgergeld-Empfänger jedoch selten durch.
Und das aus gleich mehreren Gründen. Seinen letzten Job verlor er beispielsweise wegen seines Armes, so der 43-Jährige. „Ich habe in der Kaffeefabrik gearbeitet. Da musste ich den ganzen Tag irgendwelche Gläser aufschrauben, dann die Alufolie abmachen und die Gläser auskippen. Das geht natürlich auf die Sehne“, berichtet der Bürgergeld-Empfänger. Nach zwei bis drei Wochen ging Jörn zum Arzt. Der schrieb ihn krank. „Da wurde halt etwas länger raus, dann hatte ich meine Kündigung nach ein paar Tagen“, erklärt er weiter.
Bürgergeld-Empfänger scheut das zeitige Aufstehen
Doch es gibt noch ein anderes Problem, dass den Mann, der weder einen Schulabschluss noch eine Ausbildung hat, plagt. Mit dem zeitigen Aufstehen hat er es nicht so. „Ich bin dann irgendwann nicht mehr aufgestanden morgens. Bei mir ist das Problem mit der Frühschicht. Morgens aufstehen, das ist nicht so meins. Ich bin ein Nachtmensch, der halt bis morgens um drei, vier, fünf Fernsehen guckt“, erklärt sich der 43-Jährige.
Dazu kommt: Auch Bewerbungen scheinen nicht sein Ding zu sein. „Bewerbungen habe ich noch gar keine geschrieben. In meinem ganzen Leben nicht.“
Trotzdem hat er hohe Ansprüche. Jedoch könne man mit dem Bürgergeld keine hohen Sprünge machen. Dennoch will er nun endlich eine Arbeit und eine eigene Wohnung haben, lebt Jörn doch derzeit noch in einer WG. Er müsse mit dem neuen Arbeitgeber nur abklären, dass er bloß Spät- und Nachtschichten mache. Früh aufzustehen ist schließlich so gar nicht Jörns Ding.