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Fonds: Achtung, plötzlich investierst du ungewollt in Rheinmetall und Co.

Vielleicht solltest du noch mal die Richtlinien deines nachhaltigen Fonds überprüfen. Einige kaufen nun auch Aktien von Rüstungsfirmen!

© IMAGO / Panama Pictures, IMAGO / Guido Schiefer (Fotomontage)

Was ist der Unterschied zwischen ETF und Fond?

ETFs oder Aktien: Wo liegt eigentlich der Unterschied? Und was sollte man dabei beachten? Das Video klärt auf.

Viele legen ihr Geld gezielt in sogenannte ESG-Fonds an. Das ist die Abkürzung für Environment (Umwelt), Social (Soziales) and Governance (gute Unternehmensführung). Kurz gesagt geht es darum, das Ersparte mit gutem Gewissen anzulegen. Es werden Aktien von Firmen gekauft, die nachhaltig und grün ausgerichtet sind, das Klima und die Umwelt nicht zerstören und Arbeitnehmerrechte auch in Entwicklungsländer beachten.

Dadurch sind eigentlich viele Firmen partout ausgeschlossen, wie zum Beispiel Unternehmen aus den Bereichen Atomenergie oder auch Rüstung. Doch genau hier gibt es nun Anpassungen.

Mit gutem Gewissen Geld anlegen – auch in die Waffenproduktion?

Wer nach ethischen Prinzipien Geld anlegen will, für den ist es eigentlich ausgeschlossen, mit Waffenhandel Rendite zu machen. Auch wenn Rüstungsfirmen wie Rheinmetall in den vergangenen Jahren seit Ausbruch des Ukraine-Krieges enorme Kursgewinnen erzielt haben, verzichten solche Anleger bewusst darauf, davon zu profitieren.

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Wie „Table.Media“ nun aber berichtet, haben die Vermögensverwalter DWS und Allianz Global Investors ihre Richtlinien angepasst. Bei ihnen laufen plötzlich auch Rüstungsfirmen unter der Kategorie der ESG-Fonds.

ESG-Fonds: EU Antreiber der Anpassung

„Table.Media“ meldet weiter, dass dies nicht für Deka Investment (Sparkasse) sowie Union Investment (Volksbanken) gilt. Sie haben die ESG-Richtlinien hinsichtlich Rheinmetall und Co. nicht angepasst.


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Die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb bereits im November 2024, dass ESG-Fonds in Deutschland die strengen Regeln hinsichtlich Rüstungsfirmen ändern könnten. Demnach gab es bislang in der Finanzbranche eine Vereinbarung, die das ausschloss.

Nachdem die EU-Finanzmarktaufsichtsbehörde ESMA jedoch klarstellte, dass nachhaltige Fonds bis zu 20 Prozent des verwalteten Vermögens praktisch beliebig investieren dürfen, galt die Vereinbarung nicht mehr. Zudem hatte die EU-Kommission bereits im März 2024 verkündet, dass die Verteidigungsindustrie die Nachhaltigkeit fördere. Firmen wie Rheinmetall würden demnach dafür sorgen, dass wir in Europa wehrhaft sind und in Sicherheit leben können.

Auch in der Fußball-Bundesliga gab es bereits eine Diskussion darüber, ob Waffenproduzenten wie Rheinmetall in gewisser Hinsicht normalisiert und voll akzeptiert werden sollten. Der BVB präsentierte 2024 Rheinmetall als neuen Sponsor. Fans der Dortmunder Borussia waren der Meinung, dass dies nicht mit den Werten des Sportvereins vereinbar ist und protestierten dagegen.

Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um eine Anlageempfehlung und auch nicht um eine Kaufempfehlung unserer Redaktion.