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Ross Antony: „Ich musste täglich den Psycho-Doc aufsuchen“

Ross Antony: „Ich musste täglich den Psycho-Doc aufsuchen“

Im Jahr 2008 wurde Ross Antony zum „Dschungelkönig“ gekürt. Missen möchte er diese Zeit nicht, aber nochmal würde er nicht freiwillig in den australischen Busch gehen, wie er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät. Außerdem erklärt der Brite, warum er mittlerweile nur noch auf Deutsch singt.

Am Freitag kam sein neues Schlageralbum „Goldene Pferde“ in die Plattenläden. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news blickt der sympathische Brite Ross Antony (40, „Do You Speak English“) zurück auf alte Zeiten mit seiner „Popstars“-Band Bro’Sis und spricht über seine Erfahrungen im australischen Dschungel. Außerdem erklärt er, warum er niemals am Ballermann singen würde und wieso er von heutigen Casting-Shows enttäuscht ist.

Ross, hätten Sie sich zu Bro’Sis-Zeiten je gedacht, dass Sie mal deutschen Schlager singen werden?

Ross Antony: Schlager hat mich immer fasziniert und auf Deutsch zu singen sowieso. Ich habe ja Musical in deutscher Sprache gemacht. Ich singe viel besser auf Deutsch als auf Englisch. Komischerweise vergesse ich deutsche Texte nie, englische schon.

Sie sind noch immer gut mit Givoanni Zarrella befreundet. Woher kommt gerade die gute Bindung zu ihm?

Antony: Bei Bro’Sis wurden wir immer als Weißbrot bezeichnet. Ich hatte so das Gefühl, dass Giovanni und ich immer mehr kämpfen mussten für alles. Faiz und Hila haben eine wahnsinnig tolle Stimme gehabt. Shaham war unser Rapper, und Indira war ja nicht lange da. Das hat Giovanni und mich ein bisschen zusammengeschweißt. Wir haben auch in München für gewisse Zeit ein Zimmer geteilt. Außerdem verstehen wir uns einfach gut und ich komme auch super mit Jana Ina aus und Giovanni mit Paul. Wir gehen gerne mal zu viert aus und genießen die Zeit.

Der Kontakt zu den anderen ehemaligen Bro’Sis-Mitgliedern ist aber nicht mehr so groß?

Antony: Ich habe noch Kontakt zu Shaham, der sich positiv entwickelt hat. Der ist jetzt ein super Papi und hat einen super Job. Er hat seine eigene Kaffee-Firma, die sehr gut läuft. Er ist sehr bodenständig geworden. Bei den anderen ist das wie bei einer Schulklasse. Jeder geht seine Wege und irgendwann hört der Kontakt leider auf.

Was denken Sie über heutige Casting-Formate?

Antony: Ich finde es sehr schade, dass es nicht mehr um die Person an sich geht, sondern nur noch um die Quoten. Denn die Leute, die solche Shows gewinnen sind talentiert. Ihnen wird der Sprung in das Business eröffnet, aber sie werden anschließend zu schnell fallen gelassen. Schauen wir doch nur mal auf die letzte „DSDS“-Gewinnerin Aneta Sablik. Wo ist die heute? Wer unterstützt sie bei ihrem weiteren Weg?

Wenn das mit Ihrer Schlagerkarriere doch nicht so gut läuft, könnten Sie sich vorstellen am Ballermann aufzutreten?

Antony: Nein, nie im Leben. Kein Ballermann für mich! Ich habe schon einige Shows für RTL II dort moderiert und habe auch kein Problem, wenn Leute dort feiern. Aber wenn die dann nur noch total besoffen an dir dranhängen und dir beim Reden ins Gesicht spucken, dann ist mir das zu viel.

Nervt es Sie eigentlich mittlerweile, wenn sie noch immer als „Dschungelkönig“ tituliert werden?

Antony: Es gibt viele Leute, die im Dschungel waren und sagen, sie möchten damit nichts mehr zu tun haben. Aber das hatte doch jeder selbst in der Hand. Die wollten da reingehen, also sollten sie auch dazu stehen. Ich habe damit null Probleme. Das ist eine super Unterhaltungssendung. Schade nur, dass viele Leute denken, dass nur Leute in den Dschungel gehen, die nichts mehr auf die Reihe kriegen.

Würden Sie es sich noch mal antun?

Antony: Nein! Was ich machen musste war echt schlimm. Ich konnte mir nicht mal die komplette Staffel mit mir anschauen, weil ich mich vor mir selber geekelt habe. Die Prüfungen, Schatzsuche und so – das war wirklich viel härter als es im TV wirkt. Dort bekommen die Zuschauer nur die Highlights geboten. Ich musste täglich den Psycho-Doc aufsuchen, weil ich dachte, ich halte das nicht aus. In den ersten Tagen habe ich Schlaftabletten bekommen, weil die Grillen dort so laut waren. Und auf der Toilette musste ich immer Angst haben, dass mir eine dieser großen Huntsman-Spinnen auf den Kopf fällt.