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So digitalisieren Sie Ihre Plattensammlung

So digitalisieren Sie Ihre Plattensammlung

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Foto: thinkstock
Es gibt sie ja, die Schätzchen aus der Schallplattensammlung. Vinyl-Schallplatten zu digitalisieren, ist für technische Laien nicht ganz einfach. Ihnen hilft der Ion Audio LP2CD-Schallplattenspieler mit integriertem Brenner. Wir haben ihn für sie getestet.

Essen. 

Klar, da sind Streaming-Dienste wie Spotify oder Download-Portale wie iTunes. Millionen Lieder lassen sich dort finden. Und trotzdem: Es gibt sie ja, die Schätzchen aus der Schallplattensammlung, die sich dort nicht finden, die oft nicht einmal auf CD wiederveröffentlicht wurden. „Vinyl-Schallplatten digitalisieren“ heißt in diesen Fällen das Motto. Doch das ist für technische Laien nicht ganz einfach. Ihnen hilft der Ion Audio LP2CD-Schallplattenspieler. Wir haben ihn getestet.

Was ist das Besondere an diesem Schallplattenspieler?

Der LP2CD spielt Schallplatten nicht nur ab, auf Wunsch brennt er sie auch mittels eines integrierten Brenners. Das kann derzeit kein anderes Gerät in dieser Qualität.

Ist das schwierig?

Nie zuvor war die Umwandlung von analogen Schallplatten in digitale Daten einfacher. Wer schon mal einen Schallplattenspieler und einen Kassetten-Recorder bedient hat, dürfte keine Probleme haben.

Muss ich das Gerät an meinen Computer anschließen?

Sie können, müssen aber nicht. Theoretisch müssen Sie ihn – außer am Strom natürlich – nirgendwo anschließen, um Schallplatten mit ihm umzuwandeln. Es reicht, einen Kopfhörer einzustöpseln, eine LP aufzulegen und ein paar Knöpfe zu drücken. Aber das ist dann wirklich nur was für Puristen. Idealerweise kommt der LP2CD in die vorhandene Stereoanlage, zumindest aber an einen Verstärker. Denn eines bleibt bei allem Komfort: Das Umwandeln kostet Zeit, abgespielt wird Vinyl immer in Echtzeit.

Wie funktioniert das Aufnehmen?

Sie legen die LP auf, drücken den Aufnahmeknopf und spielen die Vinylscheibe ab. Der Plattenspieler trennt die einzelnen Stücke auf Wunsch automatisch und in den meisten Fällen macht er das korrekt. Gespeichert wird die Musik zunächst in einem internen Speicher, der mit 700 MB exakt so groß ist, wie der Platz, der auf einer handelsüblichen CD zur Verfügung steht. Wer will, kann die Stücke vor dem Brennen auch neu ordnen, Lieder von mehreren LPs oder Singles aufnehmen. Ist man mit der Zusammenstellung zufrieden, legt man eine leere CD ein, drückt einen Knopf und wenige Minuten später ist der Rohling gebrannt.

Brauche ich spezielle CD-Rohlinge?

Nein. Anders als in der Bedienungsanleitung behauptet, arbeitet der Brenner nicht nur mit den recht teuren Audio-CD-R-Rohlingen, sondern auch mit normalen CD-Roms. Die gibt es im 50er-Pack für unter zehn Euro. Wollen Sie die Musik später noch am Computer bearbeiten, raten wir zu wiederbeschreibbaren CDs.

Muss ich die Musik bearbeiten?

Kommt darauf an. Gespeichert und gebrannt werden die Lieder im sogenannten WAV-Format, das sich mit jedem handelsüblichen CD-Spieler wiedergeben lässt. Reicht Ihnen das, müssen Sie nichts mehr machen. Für die Wiedergabe auf dem Handy, dem Tablett oder dem MP3-Player müssen die Songs am Computer umgewandelt werden. Dafür gibt es verschiedene kostenlose Programme.

Welche sind das?

Musik-CDs, also Lieder im WAV-Format, kann man nicht wie Daten einfach auf den PC überspielen. Man muss sie rippen oder grabben und in das MP3-Format umwandeln. Dafür gibt es kostenlose Programme wie den „Audiograbber“ oder „FreeRip“. Die besten Ergebnisse liefert „Exact Audio Copy“ (EAC). Es verlangt aber einiges an Einarbeitungszeit und funktioniert nur bis Windows 7. Sind die Lieder auf der Festplatte, können sie bearbeitet werden. Um längere Stücke zu trennen, ist das leicht zu bedienende und kostenlose „MP3 Cut“ eine gute Wahl. Alternativ kann man die Freeware „MP3 Cutter Joiner“ nutzen, die bei der Aufnahme falsch getrennte Lieder wieder zusammenfügt. Benennen lassen sich die einzelnen Songs grundsätzlich über die manuelle Eingabe im Windows Explorer. Einfacher aber geht es mit Programmen wie „Id3 Tag“. MP3 Renatager“ und vor allem „MP3 Tag“. Letzteres greift für die Benennung der Lieder auf riesige Datenbanken im Internet zurück. Alle drei sind kostenlos, es dauert aber eine Weile, bis man begriffen hat, wie sie funktionieren.

Kann ich den LP2CD auch direkt an meinen Computer anschließen?

Können Sie. Und zwar via USB. Dann wird die abgespielte Musik mit Hilfe einer beigelegten Software direkt auf der Festplatte des Rechners gespeichert. Dafür sollten sie zumindest über rudimentäre PC-Kenntnisse verfügen. Achtung: Anders als in der Anleitung behauptet, ist es nicht nötig, dass Sie iTunes auf ihrem Rechner installiert haben.

Kann ich nur Schallplatten mit dem Gerät aufnehmen?

Nein. Der Schallplattenspieler hat auch einen Eingang für Kassetten-Recorder. So lassen sich ganz mühelos auch alte Bänder digitalisieren.

Was kostet der LP2CD?

399 Euro. Ja, das ist auf den ersten Blick viel. Bei genauerem Hinsehen relativiert sich die Sache. Schon ein halbwegs vernünftiger Schallplattenspieler kostet knapp die Hälfte. Und Audio-Brenner, die sich an die Stereoanlage anschließen lassen, schlagen schnell mit 400 bis 500 Euro zu Buche. Wer eine ganze Vinyl-Sammlung umwandeln will, sollte deshalb zugreifen.

Ich habe aber nur ein paar alte LP, die ich digitalisieren will.

Dann Finger weg von diesem Gerät. Eine günstige, aber qualitativ meist auch weitaus schlechtere Alternative, sind Schallplattenspieler, an die man einen USB-Stick anschließen kann. Sie gibt es oft schon für 100 Euro. Alternativ kann man seine Vinyl-Schätzchen auch zu von Experten aufnehmen und umwandeln lassen. Anbieter finden sich wenn man in eine Suchmaschine „LP digitalisieren“ eingibt. Das Ergebnis ist meist gut, ganz billig ist der Service aber nicht. 15 bis 20 Euro pro LP sollte man einplanen.