Polizeisirenen an deutschen Streifenwagen können künftig neben „Tatü Tata“ auch ein spezielles Anhalte-Signal von sich geben. Der Sinn: Zu stoppende Autos müssten von der Polizei nicht mehr extra überholt werden.
Berlin.
Deutsche Polizeiwagen sollen künftig mit einem neuen Signal und einer Sirene nach US-Vorbild ausgerüstet werden – falls die Länder das so wollen. Das geht aus der geänderten Straßenverkehrszulassungsordnung hervor, die kürzlich bundesweit in Kraft getreten ist.
Im Detail geht es in punkto Polizeifahrzeuge darum, den bisherigen Warnton der Sirenen („Tatü Tata“) um ein „Yelp“-Geräusch zu ergänzen, wie es an US-Einsatzfahrzeugen verbreitet ist. Dabei handelt es sich um einen zusätzlichen Sirenenton, der laut Verordnung „mit einer Folge von Klängen verschiedener Grundfrequenz“ als „Anhaltehorn“ dienen soll.
Neues Warnhorn und neue Warnlichter für Polizeifahrzeuge Zudem können Streifenwagen nun auch mit roten Blinklichtern ausgestattet werden, die anders als die bisherigen blauen Warnlichter, nur in eine Richtung strahlen – nach vorne – und ebenfalls als Anhalte-Signal wirken sollen. Der Sinn der Sache: Streifenwagen sollen besser wahrgenommen werden können, außerdem müsste ein vorausfahrendes Auto nicht mehr eigens überholt werden, um es zum Halten zu bringen.
Die hessische Landesregierung hat bereits vor zehn Jahren die neuen Sirenen eingeführt, die den Polizisten das Anhalten von Autos bei Kontrollen erleichtern soll – und sie hat nach eigenen Angaben gute Erfahrungen damit gemacht. „Weil sich die Länder damals nicht einigen konnten, haben wir es alleine gemacht“, sagte der Sprecher des hessischen Innenministeriums, Mark Kohlbecher, auf Anfrage. „Und wir haben die Einführung vor zehn Jahren nicht bereut.“ (dpa/WE)
Rainer Wittka, Chef der IPA-Verbindungsstelle in Essen, und Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr eröffneten das Polizei-Museum. Foto: Walter Buchholz
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Ein entnazifizierter preußischer Tschako. Foto: Walter Buchholz
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Einer der besonders sehenswerten Ausstellungsstücke: eine alte, nachgestellte Polizeiwache. Foto: Walter Buchholz
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Das Foto zeigt ein altes Polizeischild aus der russischen Besatzungszone, aus der Weimarer Zeit vor 1933. Foto: Walter Buchholz
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Auch preußische Pickelhauben können die Besucher in der Norbertstraße 165 bewundern. Foto: Walter Buchholz
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Den Preußen räumte das Museum einen eigenen Raum ein. Foto: Walter Buchholz
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Ein Hutabzeichen aus Mülheim. Foto: Walter Buchholz
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Immer dem Täter auf der Schliche: Reifenabdruckspuren… Foto: Walter Buchholz
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…und ein Spurensicherungskoffer aus den 50er-Jahren. Foto: Walter Buchholz
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Auch auf das dunkelste Kapital deutscher Polizeigeschichte geht das Museum ein, hoer ein Blick in den NS-Raum. Foto: Walter Buchholz
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Neben den entsprechenden Uniformen werden dort auch die Waffen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges gezeigt. Foto: Walter Buchholz
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Eine nachempfundene Szene des Warschauer Ghettos. Foto: Walter Buchholz
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Wo heute modernste Technik längst Einzug gehalten hat, sorgten früher Telefonverbindungsstellen wie diese für den Kontakt zur Außenwelt. Foto: Walter Buchholz
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Verbrecher gab es immer: Hier ein Band des Verbrecheralbums aus dem Jahr 1911. Foto: Walter Buchholz
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Wem Ehre gebührt: In diesem Regal sind Abzeichen aus der Nachkriegszeit zu bewundern. Foto: Walter Buchholz
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Die Polizei findet in einem Kellerloch in der Seibertstraße unter Gerümpel und Schutt die mumifizierte Leiche eines sechsjährigen Knaben. Ermittlungen ergaben, dass es sich um die Leiche eines im Februar 1930 auf rätselhafte Weise verschwundenen Kindes Günther Kosten handelt.
1905: Soziale Unruhen und Streiks sorgen für eine erhöhte Aufmerksamkeit der Polizei, die größte Mühe hat, der Lage friedlich Herr zu werden. Die öffentliche Sicherheit, Ordnung und Verbrechensbekämpfung machen jetzt eine neue Struktur erforderlich.
Die zerstörte Essener Innenstadt.
Hoch oben nach dem Krieg: Aufbauarbeiten am teils zerstörten Polizeipräsidium in Essen.
Die Stadt ist zerbombt und bietet neben Leid auch viel Kriminalität.
Das Präsidium in Essen bereits…
… stark gezeichnet vom Terror des Zweiten Weltkriegs.
In der Reichspogromnacht am 9./10. November wird die Synagoge von SA- und SS-Leuten in Brand gesteckt.
Am Morgen nach dem Reichtagsbrand in Berlin.
Der Ausnahmezustand wird verhängt und die „Notverordnung zum Schutz für Volk und Staat“ tritt in Kraft.
1923: Argwohn und „Passiver Widerstand“ der Zivilbevölkerung…
… gegen die einrückenden französischen und belgischen Truppen.
Szene aus Berlin: Nach Kapps Rücktritt wird ein Streik gegen die Putsch-Regierung ausgerufen. Auch in Essen beteiligen sich etwa 50.000 Aufständische.
Aufräumarbeit in der Nachkriegszeit.
Der Radiostreifendienst kommt mit dem Opel Super 1946 erstmalig wieder ins Rollen.
1946: Der Chor musiziert wieder….
…anlässlich des rasch voranschreitenden Reparaturmaßnahmen am teils durch den Krieg zerstörten Präsidium.
Vor 87 Jahren schworen sich mehrere Polizisten „In Treue fest“…
…und begründeten somit den gleichnamigen Gesangverein.
Wo ein Fortbewegungsmittel, da auch ein Unfall: Zeitgleich mit der Erfindung des Automobils und den ersten Fahrversuchen kam es gleich zu den ersten Verkehrsunfällen.
Unfallspuren werden mit Fotografien gesichert und auf ihnen eingezeichnet.
Wegen der hohen Unfallzahlen erließ der deutsche Kaiser 1909 das erste Kraftfahrgesetz, das innerorts ein Tempolimit von 15 km/h vorschrieb.
1939: Ein „Eiserner Schutzmann“ im Außendienst.
Bereits im Jahr 1958 öffnet an der Grillostraße die erste Jugendverkehrsschule.
In Essen wird die erste Jugendverkehrsschule übergeben.
Die Fahrzeuge werden 1968 mit einer deutschlandweit einmaligen Funksprechanlage ausgerüstet.
Essen leistet mit der Eröffnung der vierten Jugendverkehrsschule einen guten Beitrag zur Prävention.
Verkehrserziehung: Zum Kaspar macht man sich nur, wenn man die Gefahren im Straßenverkehr unterschätzt.
„Monsteranlagen“ wie diese standen der Idee der diskreten Verkehrsüberwachung entgegen.
Italien 1964: Weltmeisterschaft im Zeitfahren…
…und anspruchsvolle Orientierungsläufe in unbekanntem Terrain.
Gute alte Zeit: Ein VW 1600 Variant ersetzt…
…den alten Polizei-Käfer.
Früher wie heute ist es beim Wachdienst immer noch wie beim Führerschein: Fahren lernt man nicht in der Fahrschule…
…sondern erst richtig in der Praxis – auf der Straße.
Observationen gehörten schon immer zur Aufgabe der Polizei.
Durch die Spezialisierung konnte die Effektivität gesteigert werden.
In der Privatwohnung seines Meisters findet Konditorlehrling Dieter B. am Morgen des 21. Mai 1968 drei Tote, allesamt erschossen.
Aufwändige Rekonstruktionen des Tathergangs funktionieren nur unter Zuhilfenahme ungewöhnlicher Ideen.
Tatwaffe und Tatwerkzeug blieben auch nach aufwändigen Recherchen unauffindbar. Eine Projektilnanalyse ergab, dass es sich um eine kurzläufige Baretta handelte.
Dieter E., in Frankfurt wegen eines Einbruchs inhaftiert, gesteht den Dreifachmord. Die Zweifel bleiben.
1988 – Absturz in die Ruhrwiesen: Als bei einem Unwetter 21 Menschen ums Leben kamen. Der letzte Funkkontakt zwischen Metroliner und Tower endet mit einem „Tschüss“. Danach verschwindet die Maschine vom Radar.
Es fehlt eine zweimotorige Turbopropmaschine. Keine 20 Kilometer weiter ist zur gleichen Zeit Flug 108 außerplanmäßig beendet.
Beamte des 1. Kriminalkommissariats treffen am bereits abgesperrten Absturzort ein. Nach ersten Schätzungen haben 21 Menschen ihr Leben verloren.
Ware Information: Die Weimarer Zeit hatte eine sehr lebendige und rege Zeitungslandschaft. Es gab in Deutschland über 3000 Tages- und Wochenzeitungen. Somit erging eine klare Weisung an alle Dienststellen: Es ist Pflicht, den pressekommissar in jeder Weise zu unterstützen.
„Mach mal eben einen Halter“ – das kann unter Umständen drei bis vier Stunden dauern, wenn der Kollege des Schutzbereichs I in das gegenüberliegende Straßenverkehrsamt gehen muss, um dort den Halter in den Karteikarten zu suchen.
1957: Die modernste Funkzentrale Deutschlands wird in Betrieb genommen und löst die alte im II. Hagen ab. Ein Funker und zwei aufnehmende Beamte finden hier ihren Platz. Der Radio Streifendienst ist Geschichte.
Nach und nach hielt das Computerzeitalter Einzug in die Leitstelle. Zunächste erfolgten noch alle Datenabfragen – egal ob über Funk oder Telefon – über die Datenstation. Die Abfragen über Funk wurden dann Anfang der 80er Jahre durch die Leitstelle übernommen.
1961: Die Bearbeitung ohne Internet und Computer kann man sich heute kaum noch vorstellen. Doch auch ohne Hardware-Unterstützung erledigen die Kollegen ihre Arbeiten erfolgreich.
Die Leitstelle ist mit dem Rechner des Straßenverkehrsamtes verbunden. Jede Änderung, die bei der Stadt eingegeben wird, kann augenblicklich abgerufen werden.
25.000 Straßenkilometer und 100.000 Koordinaten, ca. 1500 Objekte und 175 Einsatzstichworte werden in das neue Einsatzleitsystem FELIS eingepflegt.
Im Oktober 1995 entstand der neue Führungsraum des Polizepräsidiums Essen mit umfangreichen technischen Komponenten.
Das Eingangsportal des Polizeipräsidiums.
Luftbildaufnahme des Präsidiums aus dem Jahr 1977.
Das Landespersonalvertretungsrecht NRW wird 1994 überarbeitet. Dadurch werden die Rahmenbedingungen der Personalratsarbeit deutlich erschwert.
Kaum ein Vorbeikommen: die Bürokratie und ihre mitunter langen Wege.
Viele hundert Jahre sind vergangen, seitdem Kriminelle via Folter zu Geständnissen gezwungen wurden…
…heute genügt ein Fingerabdruck, um die Täterschaft nachzuweisen.
Rund 1600 Vermisstenfälle werden jährlich beim Polizeipräsidium Essen bearbeitet. Eine enorme Anzahl, wenn man bedenkt, wie kriminalistisch anspruchsvoll und ausdauernd die Aufgaben der Kriminalitätsbekämpfung sind.
Mit dem Fortschritt der Technik und Analytik sowie der Vernetzung im „Europäischen Fahndungssystem“ hat die Suche nach Vermissten eine neue Stufe erklommen.