Bei der Weltklimakonferenz in Glasgow teilt Greta Thunberg ganz schön aus. Sie kritisiert die Politik und sagt, die COP26 (Climate Change Conference) hätte „versagt“.
Doch für ihre Worte steht sie jetzt selbst in der Kritik. Auch Politikern und Journalisten stößt die Rede der 18-jährigen Klimaaktivistin Greta Thunberg sauer auf.
Greta Thunberg bei Weltklimakonferenz: „Die COP26 ist ein Misserfolg“
Bei ihrer Rede zum UN-Klimagipfel COP26 in Glasgow (Schottland) spricht Greta Thunberg vor den Protestierenden der Fridays for Future-Bewegung vom Versagen der Politik. Die würde zu wenig für die Umwelt tun und lieber den „Status Quo“ aufrechterhalten, so die Umweltaktivistin. Auf Twitter teilt die 18-Jährige ein Video ihrer Ansprache am 5. November. So sei es offenkundig, dass die „COP26 versagt“.
„Viele fragen mich, was es braucht, damit die Menschen an der Macht aufwachen“, eröffnet sie ihre Rede. „Aber damit wir uns verstehen – die sind schon längst wach. Sie wissen genau, was sie tun. Sie wissen genau, welche unschätzbaren Werte sie opfern, um das Geschäft wie gewohnt aufrechtzuerhalten.“
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Greta Thunberg:
- Geboren im Januar 2003 in Schweden
- Die Klimaaktivistin lebt mit dem Asperger-Syndrom
- Im August 2018 rief sie die Idee von Klimastreiks ins Leben
- Thunberg wurde der sogenannte Alternative Nobelpreis verliehen: Er ist eine Auszeichnung „für die Gestaltung einer besseren Welt“
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Und sie bezeichnet die Weltklimakonferenz als „globales Greenwash-Festival“, eine „zweiwöchige Feier des ‚Business as usual“ und des Blablabla“. Die Staats- und Regierungschefs würden weiterhin Menschen und die Natur für ihre Zwecke ausbeuten und somit die Zukunft der Erde zerstören. Kein Wunder, dass das bei den Politikern nicht gut ankommt.
Greta Thunberg erntet Kritik für Rede zur Weltklimakonferenz
So warnt der norwegische Klimaminister Espen Barth Eide davor, die Bedeutung der Politik zu hinterfragen. „Es ist falsch, dass nichts passiert. Politik nutzt etwas“, zitiert der „Stern“ den Politiker. „Wenn man sagt, dass Politik keine Bedeutung hat, dass man sich eigentlich gar nicht zu treffen brauche, dann sind wir auf einem etwas gefährlichen Kurs.“
Und weiter: „Ich glaube, dass das starke und vernünftige Engagement, etwas zu bewegen, in politisches Handeln umgesetzt werden muss – ohne die Idee des demokratischen politischen Wandels abzulehnen.“
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Auch andere fordern Greta Thunberg dazu auf, nicht nur große Reden zu schwingen, sondern auch etwas für ihre Ansichten zu tun und in die Politik zu gehen. Die Vorsitzende der Jugendorganisation der schwedischen Sozialdemokraten (SSU), Lisa Nåbo, ist der Meinung, dass Demonstrationen nicht hilfreich seien. „Die Lösung sehe ich darin, dass man stattdessen in die Politik geht und die Staatsmacht übernimmt“, so Nåbo beim Parteitag in Göteborg.
Der Journalist Kjetil B. Alstadheim schreibt für die norwegische Zeitung „Aftenposten“ und kommentiert dort Thunbergs Wortwahl. Sie würde die Proteste in etwas „Autoritäres, Antidemokratischen und geradezu Gefährliches“ verwandeln. Außerdem seien ihre Aussagen nicht korrekt, es gäbe wohl Fortschritte, „auch wenn sie nicht groß genug“ seien.
Wie der „Stern“ zitiert, bräuchte die Welt laut Alstadheim weiterhin eine „Greta Thunberg und Aktivisten, die von außen pushen“, jedoch „keine Greta Thunberg, die nur Verachtung und Hoffnungslosigkeit verbreitet“. (mbo)