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Vom Teeniestar zur Heilpraktikerin

Vom Teeniestar zur Heilpraktikerin

Berlin. 

Die Ansage auf ihrer offiziellen Website ist eindeutig: „Juliane Werding arbeitet mittlerweile als Homöopathin. Um sich voll und ganz auf die Arbeit für die Patienten konzentrieren zu können, wird sie einstweilen keine Auftritte oder Interviews wahrnehmen.“ Auch zu ihrem heutigen 60. Geburtstag macht sie keine Ausnahme.

Seit 2009 widmet sich die Sängerin ausschließlich ihrer Praxis in München. Ein wenig fremdelte sie immer mit dem Leben als Berühmtheit. Dass das Showgeschäft voller „Schwierigkeiten und Fallen“ stecke, habe sie schmerzhaft erfahren müssen, sagte sie einmal. Denn als ihre Karriere startete, war sie erst 15, ging auf die Klosterschule, wohnte bei den Eltern in Essen-Rüttenscheid. Nachdem sie im ARD-„Talentschuppen“ aufgetreten war, bekam sie einen Plattenvertrag. 1972 landete sie einen Nummer-eins-Hit mit „Am Tag, als Conny Kramer starb“. Ein Lied über den Drogentod eines Freundes, mit dem sie in der Essener Fußgängerzone Musik gemacht hatte und das sie zur Melodie des Countryklassikers „The Night They Drove Old Dixie Down“ sang. Das Thema traf den Zeitgeist, die Heroinsucht junger Menschen bewegte damals die Nation: Die Experimentierfreude der Hippies hatte ihre Unschuld verloren. Trotz des Ruhms beendete Werding die Schule und machte eine PR-Ausbildung.

In den 80ern hatte sie weitere Hits wie „Nacht voll Schatten“ und „Stimmen im Wind“. Ob sie jemals zurückkehrt zur Musik? „Sag niemals nie“, so Werding in einem ihrer wenigen Interviews.