Die Waliser kicken die Belgier aus der EM – und sind Lieblinge der Fans. Wie die Isländer: Beide sprechen sehr schwierige Sprachen.
Berlin.
Sie hatten gedacht, Isländisch sei schon schwierig? Vergessen Sie Steindórsson und Sigurðardóttir! Hier kommt Walisisch.
Die Waliser sind die neuen Isländer. Seit die Männer von der britischen Insel am Freitagabend die hoch favorisierten Belgier aus dem EM-Rennen warfen, sind die roten Drachen die Lieblinge der Fußballfans in ganz Europa. Und wer nach dem Spiel die ersten Interviews mit den Siegern hörte, der musste erkennen: Mit unserem mühsam erarbeiteten Schulenglisch kommen wir da nicht weit.
Wer den isländischen Vulkan Eyjafjallajökull schon für einen Zungenbrecher hielt, sollte sich mal hieran versuchen: Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch . Das muss man sich sozusagen auf der Zunge zergehen lassen.
Es handelt sich um den Namen eines Örtchens auf der walisischen Insel Anglesey, (Walisisch: Ynys Môn). Die Übersetzung geht laut einschlägigen Lexika so: „Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe eines schnellen Wirbels und der Thysiliokirche bei der roten Höhle.“ Mit 58 Buchstaben hat das Dorf den längsten amtlichen Ortsnamen in ganz Europa. Viele Einheimische bevorzugen übrigens die Kurzfassung: Gogoggoch. Dieser TV-Wetterexperte demonstrierte einmal, wie es richtig geht:
Walisisch, eine Sprache keltischen Ursprungs, ist eine der ältesten lebenden Sprachen Europas. Sie wird in Wales im Norden und in den ländlichen Gegenden immer noch von mehreren Hunderttausend Menschen gesprochen. Walisisch ist eng mit Bretonisch, Gälisch und der cornischen Sprache verwandt. Für einen Teil der Waliser und Waliserinnen ist es die Muttersprache, die in Familien oder auch in Schulen gesprochen wird. Alle Waliser sprechen jedoch auch Englisch – aber der Akzent kann ähnlich brutal sein. So gesehen, sind die Waliser die Bayern Großbritanniens.
Es geht übrigens noch doller. Nämlich so: Gorsafawddacha’idraigodanheddogleddollônpenrhynareurdraethceredigion. Das sind sogar 67 Buchstaben. Sie bezeichneten bis 2007 den Namen einer Zug-Haltestelle in Gwynedd. Frei übersetzt: „Der Mawddach-Bahnhof mit seinen Drachenzähnen an der nördlichen Penrhyn-Straße am goldenen Strande der Cardiganbucht“. Den Namen ließen sich pfiffige Werbemanager einfallen, um den Leuten aus Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch den Nimbus des längsten Namens abzujagen. Dabei bauten sie allerdings – Sie haben es natürlich bemerkt – ein paar Grammatikfehler ein, weshalb sie 2007 den Namen wieder kleinlaut strichen.
Das alles wird die walisischen Fußballer nicht stören, wenn sie im Halbfinale gegen die Portugiesen ran müssen. Wir sagen schon mal: „Dymuniadau gorau“. Und natürlich: „Hwyl !“
Freude, Trauer, Euphorie: In der Finalphase der Europameisterschaft fiebern die Fans leidenschaftlich mit. Das sind die besten Bilder. Frankreich hat das Halbfinale der EM erreicht. Die Freude darüber schrie diese Frau laut heraus.
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Auch auf der Fanmeile in Paris war die Stimmung nach dem Sieg gegen Island im Viertelfinale riesig.
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Vor dem Spiel herrschte bei den französischen Fans Optimismus – ging es doch gegen das vermeintlich kleine Island.
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Die Wikinger hingegen kämpften vor allem von der Tribüne aus gegen eine Niederlage an.
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Und obwohl Frankreich zur Halbzeit schon 4:0 führte, war die Stimmung bei den Isländern nicht schlecht.
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Fußball feiern ist eine ernste Sache, da kann man nicht beim Party-Outfit schludern: Diese beiden wollten das Schicksals-Spiel Deutschland – Italien am Samstagabend wie rund 150.000 andere Fans bei Deutschlands größtem Public Viewing auf der Fanmeile in Berlin sehen.
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Diese Fans waren näher dran – und sollten den Elfmeter-Krimi im Stadion in Bordeaux durchstehen müssen.
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Da war noch alles gut: Angespannt, aber nicht unglücklich blickte dieser italienische Fan im Stadion unter seinen Locken in Nationalfarben hervor.
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Und Grund zum Jubeln gab’s ja zunächst für die Italiener auch – etwa als Bonucci beim Handelfmeter in der 78. Minute zum 1:1 ausglich, nachdem…
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…Özil in der 65. Minute die DFB-Elf in Führung gebracht hatte.
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Die Verlängerung bleibt torlos, dann das Elfmeter-Schießen. Kroos trifft!
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Buffon hält den Elfmeter von Müller – und Özil schießt an den Pfosten.
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Draxler trifft!
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Schweinsteiger schießt übers Tor.
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Hummels trifft, Kimmich trifft, Boateng trifft!
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Neuer hält den Elfmeter von Darmian, Jonas Hector verwandelt – und Deutschland ist im EM-Halbfinale!
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Da gab’s kein Halten mehr: Jubel, Küsse, Autokorso!
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Der Angstgegner – besiegt, die italienischen Fans…
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…können es nicht fassen, ihre Elf ist raus.
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Und Deutschland feiert!
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Siegesgewiss gingen die Fans der Belgier in ihr Viertelfinale gegen Wales in Lille.
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Natürlich ließen sich auch die Anhänger der Waliser die Laune nicht vermiesen – trotz der Rolle des krassen Außenseiters.
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Zunächst trommelten die Belgier ihre Mannschaft erfolgreich nach vorne: Nainggolan traf in der 13. Minute zur Führung für den Mitfavoriten auf den Titel.
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Aber Wales kam zurück: Kapitän Williams köpfte noch vor der Pause zum 1:1-Ausgleich ein. Da staunte selbst so mancher Wales-Fan nicht schlecht, so wie hier beim Public Viewing in Cardiff.
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Und es wurde noch bitterer für die Belgier: Robson-Kanu brachte die Waliser in der 55. Minute mit 2:1 in Führung.
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„Please don’t take me home“: Der Wunsch, den die Waliser in ihrem bekannten Fanlied immer wieder ausrufen, ging in Erfüllung.
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Der eingewechselte Vokes sorgte mit dem 3:1 für den Underdog kurz vor Spielschluss für die Entscheidung. Da flossen in Cardiff längst die ersten Freudentränen.
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Der Mitfavorit auf den Titel aus Belgien muss die Heimreise antreten.
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Ungebändigte Freude bei…
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…den Walisern.
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Nur Fußball im, äh, auf dem Kopf: Dieser polnische Fan zeigte sich vor dem Viertelfinale seiner Nationalmannschaft gegen Portugal in Marseille voller Vorfreude.
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Die portugiesische Antwort auf Batman und Robin? Diese beiden gingen auf jeden Fall mit viel Biss in die Partie.
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Zuerst hatten die Polen Grund zum Jubeln: Robert Lewandowski brachte die polnische Elf nach nicht einmal 100 Sekunden mit 1:0 in Führung.
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Da gab’s erst mal lange Gesichter bei den Portugiesen.
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Umso besser war die Laune bei den polnischen Anhängern.
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Doch auch die Portugiesen hatten noch in der ersten Halbzeit Grund zur Freude: Renato Sanches erzielte in der 33. Minute den Ausgleich.
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Es blieb es beim 1:1 – bis zum Elfmeterschießen.
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Am Ende jubelten nur die portugiesischen Supermänner: Ricardo Quaresma beendete die Partie mit seinem verwandelten Elfmeter zum 5:3. Damit stand Portugal als erster Halbfinal-Teilnehmer fest.
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Die Fans reagierten mit Jubelrufen…
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…und gerieten in Ekstase. Da musste auch mal das Oberteil dran glauben.
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Ricardo Quaresma suchte später noch den Kontakt mit den Fans und holte sich seine Glückwünsche ab.
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Das Fußball-Märchen geht weiter: Die isländischen Fans konnten am Montagabend im Stade de Nice ein sensationelles 2:1 gegen England und …
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… den Einzug ins EM-Viertelfinale bejubeln – der größte Erfolg der Verbandsgeschichte.
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Bei den Engländern hingegen herrschte blankes Entsetzen.
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Die Fans der Three Lions konnten nicht fassen, dass sie gegen das 300.000-Einwohner-Land Island trotz 1:0-Führung unterlagen.
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Für das kleine Island stand schon vor dem Spiel Party auf dem Programm.
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Die Engländer gingen als haushoher Favorit in das Spiel, was die Fans der Three Lions natürlich nicht dazu brachte, weniger losgelöst zu feiern.
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Unverkennbar: Island-Fans in bester Laune.
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Auch in England gibt es jede Menge Fanartikel, wie der Kopfschmuck dieser Anhängerin zeigt.
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Natürlich durfte auch der ein oder andere Wikingerhut in der isländischen Fankurve nicht fehlen.
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Zuvor hatten die italienischen Fans ihr Team in Paris lautstark angefeuert.
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Gegner der Italiener im Achtelfinale in St. Denis waren die Spanier.
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Wohl weniger im Bezug auf die EU als auf die Euro forderten die Italien-Fans den „Spexit“.
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Vor der Partie waren die spanischen Anhänger noch bester Laune.
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Diese beiden Nachwuchsfans leben die Rivalität ihrer Nationalteams gut gelaunt und fröhlich.
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Von Kopf bis Fuß auf Spanien eingestellt – auch wenn hier ein paar Perücken nachhelfen müssen.
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Am Ende der Partie gab es bei den Iberern allerdings nur enttäuschte Gesichter zu sehen.
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Die Italiener konnten nach einem 2:0 den Einzug ins Viertelfinale bejubeln.
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Gegner der Italiener im Viertelfinale wird am Samstag die deutsche Mannschaft sein.
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Nach seinem EM-Auftritt beim Spiel der Deutschen am Sonntag ließ sich Lukas Podolski von seinen Fans feiern.
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Die Stimmung unter den deutschen Fans war gut. Für jedes Tor gab es da auch ein Küsschen.
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Mit Kopfbedeckung: Als Wikinger kamen diese beiden Männer ins Stadion.
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Diese Mädels hatten die beliebte Deutschlandkette dabei….
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… aber erst diese kultigen Typen brachten die Stimmung ins Publikum. Sogar Bert aus der Sesamstraße war dabei.
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Die belgischen Fans feuerten ihr Team an.
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Natürlich durfte da der obligatorische Auftritt als Obelix nicht fehlen.
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Vor dem Spiel waren die Ungaren noch guter Dinge …
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… doch nach der Partie waren alle etwas melancholischer und es flossen die Tränen.
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Nicht nur die Gesichtsbemalung, auch die Fingernägel passten farblich zum Spiel der Kroaten.
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Dieser kleine Junge freute sich auf die Partie gegen Portugal.
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Die Kroaten skandierten Fangesange.
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Gelbe Nase: Dieser Mann hatte ordentlich Farbe aufgelegt.
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Auch die Kleinen sind schon große Fußballfans.
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Die portugiesischen Fans konnten sich am Ende über einen Sieg ihres Teams freuen.
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Im Achtelfinale traf am Samstag Polen auf die Schweiz. Die polnischen Anhänger hielten Fan-Schals in die Höhe.
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Auch Polen-Flaggen wurden geschwungen.
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Nach dem gewonnenen Elfmeterschießen gegen die Schweiz, feierten polnische Fans ihre Mannschaft.
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Die Schweizer feierten ihr Team im Stadion in Saint-Etienne.
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Auch typisch schweizerische Kopfbedeckungen in Form eines Käsestücks durften nicht fehlen.
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Enttäuschung bei den Schweizer Fans nach der knappen Niederlage gegen Polen im Elfmeterschießen.
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Das zweite Samstagsspiel heißt Nordirland gegen Wales. Die nordirischen Fans im Pariser Stadion Parc des Princes machten schon vor dem Anpfiff Stimmung.
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Es ist die zweite Achtelfinalpartie des Turniers.
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Eine Stärkung darf vor der Partie nicht fehlen.
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Auch die walisischen Fans legten im Pariser Parc des Princes schon vor Spielbeginn los.
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Mit Plastikblumen zum Erfolg.
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Zu Hause in Cardiff kommen die walisischen Fans beim Public Viewing zusammen.
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