„Ich habe heute früh einen Thread geteilt. Das war ein Fehler. Ich bitte um Entschuldigung“, schreibt ARD-Moderatorin Anne Will auf Twitter. Dahinter verbirgt sich ein sehr brisanter politischer Hintergrund.
Anne Will steht nun doppelt in der Kritik: Zum einen dafür, dass sie den Beitrag überhaupt geteilt – zum anderen aber auch dafür, dass sie ihn wieder gelöscht hat.
Anne Will: „Das war ein Fehler“ – ARD-Moderatorin löscht nach Shitstorm geteilten Beitrag von Anti-CDU-Seite
Der Reihe nach: Ausgangspunkt war, dass es am Rande in ihrer ARD-Talkshow um den umstrittenen CDU-Bundestagskandidaten Hans-Georg Maaßen ging. Luisa Neubauer konfrontierte Kanzlerkandidat Armin Laschet mit Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Ex-Verfassungsschutzchef. Weil sie ihre schweren Vorwürfe in der Sendung nicht belegte, gab es daraufhin heftige Kritik im Netz an der Klimaaktivisten, aber auch gegenüber Moderatorin Will, weil diese das so habe durchgehen lassen (>> HIER mehr zu der Talkshow mit Neubauer und Laschet lesen).
Im Netz wurden anschließend von Gegnern des CDU-Kandidaten als eine Art Faktencheck Belege gesammelt, dass dieser antisemitische Codes nutzt. Unter anderem von der CDU-kritischen Seite „UnionWatch“. Die Seite, der auf Twitter über 35.000 Menschen folgen hat sich zum Ziel gesetzt, auf Skandale rund um die Union aus CDU/CSU hinzuweisen.
Nach der Anne-Will-Sendung verfasste die Seite einen langen Beitrag mit Beispielen, die Maaßen überführen sollen. Anne Will fand die Quellensammlung offenbar so interessant, dass sie sie selbst auf ihrer Seite teilte – danach aber wieder löschte, als ein Shitstorm losbrach!
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Mehr über ARD-Moderatorin Anne Will:
- Die 55-Jährige stammt aus Köln
- Seit 2007 moderiert sie ihre politische Talkshow in der ARD.
- Zuvor sah man sie in den Tagesthemen.
- Ihre TV-Durchbruch gelang Will als Moderatorin der Sportschau.
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Unions-Kritiker gehen auf Anne Will los: Sie sehen ihren Ruf geschädigt
Das bringt ihr nun wiederum die Wut aus linken Kreisen ein – unter anderem von den Aktivisten von „UnionWatch“ selbst. Die schreiben ihr einen offenen Brief. Darin heißt es: „Nach einem Shitstorm aus der rechtsradikalen Szene, von CDU/CSU, FDP, konservativen Medien und der vom Verfassungsschutz beobachteten Partei AfD haben Sie Ihren Tweet gelöscht und gaben an, dass wir keine seriöse Quelle sind.“ Dagegen wehren sich nun die Anti-Unions-Aktivisten.
Man habe Belege aus unterschiedlichen Quellen gesammelt, unter anderem von ntv, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland und der Bundeszentrale für politische Bildung. „Mit Ihrer Aussage unterstellen Sie daher nicht nur uns, keine seriöse Quelle zu sein. Auch über die oben genannten Medien lassen Sie diesen Rückschluss zu und tun damit der Presse- und Medienvielfalt in Deutschland keinen Gefallen.“
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Die Aktivisten sehen ihren Ruf geschädigt und fordern eine Entschuldigung von Anne Will (>> Anne Will privat: DAS weiß man über die ARD-Moderatorin). Die gab es bislang noch nicht. Spannend ist aber, dass die Moderatorin zwar den Beitrag von „UnionWatch“ entfernte, nicht aber einen ähnlichen Twitter-Beitrag von Philip Kreißel, der sich mit Hasskampagnen im Netz auseinandersetzt.
Auch Kreißel postete Beispiele über Maaßens fragwürdiges politisches Handeln, um Luisa Neubauer den Rücken zu stärken. Anne Will findet diesen Beitrag weiterhin „sehr lesenwert“.