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Höhere Preissprünge beim Ticket 2000

Höhere Preissprünge beim Ticket 2000

Gelsenkirchen. 

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) übt den Spagat. Die beliebten Monatskarten „Ticket 1000“ und „Ticket 2000“ sollen sich künftig deutlicher voneinander unterscheiden. Dabei werden vor allem für das Premium-Angebot „Ticket 2000“ bei der nächsten Tariferhöhung Anfang 2014 deutlich höhere Preisaufschläge geplant als für das „Ticket 1000“. Bisher war der wesentliche Unterschied: Das „Ticket 1000“ ist fest an eine Person gebunden, das „Ticket 2000“ ist übertragbar, konnte auch an Partner, Freunde und Kinder weitergegeben werden.

Bislang kann ein „Ticket 1000“-Inhaber nach 19 Uhr und am Wochenende einen weiteren Erwachsenen und bis zu drei Kinder unter 15 Jahren mitnehmen. Diese Möglichkeit soll zum Jahreswechsel gestrichen werden – stattdessen darf der Ticket-1000-Kunde dann sein Fahrrad mitnehmen. Gleiches gilt für das sogenannte Firmenticket, das im Leistungsumfang dem Ticket 1000 ähnelt. Dem Ticket-2000-Kunden hingegen winkt ein weiterer Zusatznutzen: Durfte er schon bislang abends und am Wochenende einen Mitfahrer sowie bis zu drei Kinder unter 15 Jahren mitnehmen, so sollen die Kinder künftig den ganzen Tag mit ihm unterwegs sein dürfen.

So steht es in einer VRR-Beschlussvorlage, über die der Verwaltungsrat des Verkehrsverbunds am Freitag entscheiden soll. Über die konkreten Preiserhöhungen wird in dieser Beschlussrunde allerdings noch nicht entschieden.

Klar ist jedoch: der Umbau der Tarifstruktur geht weiter und soll unter anderem auch bei den Gruppentickets und den Erste-Klasse-Zuschlägen greifen. Ab 2015 soll es für die „Ticket-2000“-Kunden möglicherweise sogar eine „Partnerkarte“ geben. Der Haken an der Sache: Ein „Ticket 2000“ ist je nach Preisstufe schon jetzt monatlich vier bis zehn Euro teurer als die 1000er-Variante. Diese Differenz soll sich nach Bekunden des VRR künftig erweitern – was dann wohl besonders Familien trifft, für die das 2000er-Ticket wegen der Übertragbarkeit schon jetzt deutlich attraktiver ist.

Weiterer brisanter Punkt in der Tarifreform: Der VRR will die Kunden belohnen, die ihre Tickets übers Internet erwerben. Sie sollen künftig ihre Fahrkarten günstiger bekommen können als die Kunden, die beim Busfahrer oder im Kundencenter ihre Tickets erwerben. Hintergrund: Online-Ticket-Käufer verursachen weniger Personalaufwand.