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Bottrop: Amokfahrer Andreas N. (50) aus Essen machte Jagd auf Ausländer +++ Dieses merkwürdige Motiv gab er bei der Polizei an

Bottrop: Amokfahrer Andreas N. (50) aus Essen machte Jagd auf Ausländer +++ Dieses merkwürdige Motiv gab er bei der Polizei an

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DER WESTEN-Reporter Daniel Sobolewski berichtet aus Bottrop

Bottrop: Amokfahrer Andreas N. (50) aus Essen machte Jagd auf Ausländer +++ Dieses merkwürdige Motiv gab er bei der Polizei an

DER WESTEN-Reporter Daniel Sobolewski berichtet aus Bottrop

Ein Essener (50) lenkt sein Auto in der Silvesternacht mehrfach in Menschengruppen. Ermittler gehen von einer fremdenfeindlichen Tat aus.

  • Essener (50) fuhr in Silvesternacht in Menschenmenge
  • Mutmaßlicher Täter Andreas N. fuhr erst in Bottrop in Menschenmenge, später attackierte er unter anderem eine Frau in Essen
  • Ermittler sprechen von acht Verletzten und vier Tatorten, mutmaßlicher Täter in U-Haft
  • Der Mann (50) machte Jagd auf Ausländer
  • Bei der Vernehmung sprach er auch über sein Motiv

Bottrop. 

In der Silvesternacht hat ein Mann aus Essen mit seinem Auto im Ruhrgebiet mehrere Personen angefahren: Vier Mal ist er mit seinem Wagen auf Menschen zugerast, Staatsanwaltschaft und Polizei sprechen von einem „gezielten Anschlag“.

Noch am Dienstagabend wurde Haftbefehl gegen den 50-jährigen Andreas N. aus Essen wegen mehrfachen versuchten Mordes erlassen. Andreas N. sitzt jetzt in U-Haft.

Bottrop: Mann aus Essen rast in Menschengruppe – Haftbefehl wegen mehrfachen versuchten Mordes erlassen

Ermittler sprechen nun von insgesamt vier Tatorten in Bottrop und Essen und mindestens acht Verletzten. Eine Syrerin (46) wurde von dem Wagen erfasst, sie schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr. Ihr Ehemann (48) und die beiden Töchter (16, 27) wurden ebenfalls verletzt. Auch zwei Kinder sind unter den Opfern: Ein zehnjähriges Mädchen aus Syrien sowie ein vierjähriger Junge und dessen 29 Jahre alte Mutter wurden verletzt.

+++ Anschlag von Bottrop und Essen: Warum Innenminister Reul einen fatalen Fehler macht – ein Kommentar +++

Der mutmaßliche Täter Andreas N. raste zuerst an der Osterfelder Straße in Bottrop auf Fußgänger zu. Kurz nach Mitternacht fuhr er dann auf dem Berliner Platz in eine Menschenmenge. Anschließend floh er in die Nachbarstadt Essen, auch hier fuhr er Menschen an. Anschließend wurde er von der Polizei gestellt.

Wir halten dich in unserem News-Blog auf dem Laufenden:

Freitag, 4. Januar

8.11 Uhr: Die Polizei hat die Tatorte in Bottrop und Essen am Donnerstagnachmittag wieder freigegeben. Nach Auskunft der Polizei Münster von Donnerstag haben die Ermittler ihre Arbeit vor Ort abgeschlossen.

Donnerstag, 3. Januar

11.32 Uhr: Rolf Tophoven, der Direktor des „Instituts für Krisenprävention“, sagt im Gespräch mit unserer Redaktion: Die Amokfahrt von Bottrop und Essen kam wenig überraschend.

„Die Polizei kann solche Anschläge unmöglich verhindern“, so Tophoven. Jeder, in dem Hass brodele, könne Alltagsgegenstände wie ein Messer oder eben ein Auto benutzen, um Menschen zu verletzten. Die Angst vor islamistischen Terroranschlägen und ganz allgemein vor Straftaten ausländischer Menschen in Deutschland ist laut Rolf Tophoven in den Köpfen der Menschen größer, als die Realität verlangt.

„Mord und Totschlag haben wir immer schon gehabt. Aber in dem Moment, in dem etwa ein ausländischer Mann die Tat begeht, richtet sich die Angst gegen das Fremde.“ Das mache sie so gefährlich.

+++ Amokfahrt von Bottrop – Experte: „Die Polizei kann solche Anschläge auf keinen Fall verhindern“ +++

6.09 Uhr: Der mutmaßliche Amokfahrer von Bottrop und Essen hat laut einem Bericht des Kölner Stadtanzeigers in Vernehmungen gesagt, er habe etwaigen Anschlägen durch syrische oder afghanische Flüchtlinge zuvorkommen wollen.

Der 50-Jährige aus Essen leidet seit Jahrzehnten unter einer schizophrenen Erkrankung. 2005 soll er zeitweilig in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik gelebt haben.

Mittwoch, 2. Januar

20.40 Uhr: Die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Irene Mihalic, sagte zu dem Anschlag von Bottrop, „dass jetzt nicht zu schnell wieder der Deckel auf den Fall gemacht wird und man sich vielleichtvoreilig auf die These eines psychisch kranken Einzeltäters festlegt, der komplett kontextlos handelte“. Die NSU-Morde und auch aktuelle rechtsterroristische Aktivitäten belegten, „wie gefährlich es ist, den Blick für Netzwerke und Umfeld zu verschließen“.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte am Mittwoch erklärt, dass er bei der Amokfahrt nicht von Terrorismus sprechen will.

18.52 Uhr: Die Kundgebung von „Essen stellt sich quer“ aus dem Willy-Brandt-Platz gegen rechte Gewalt ist beendet. Laut Veranstalter waren 180 Menschen vor Ort.

Die Initiative „Essen stellt sich quer“ hatte nach der Amokfahrt von Bottrop und Essen zu der Kundgebung eingeladen.

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18.38 Uhr: In einem Interview mit dem Spiegel sagt Soziologe und Radikalisierungsexperte Matthias Quent, man könne bei dem Anschlag von Bottrop und Essen durchaus von Terrorismus sprechen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte zuvor erklärt, dass er nicht von einem Terrorakt sprechen will.

16.06 Uhr: Augenzeugen sagten, der Amokfahrer sei am Berliner Platz in Bottrop auch aus seinem Wagen ausgestiegen: Demnach habe er einen ausländisch aussehenden Taxifahrer angeschrieben und ihn mit Gegenständen beworfen.

15.26 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will die Amokfahrt von Bottrop und Essen nicht als „Terrorakt“ bezeichnen. Es sei die Tat eines Einzelnen gewesen.

Seehofer verquickte die Vorfälle im Ruhrgebiet in der Silvesternacht mit einer Tat, die am Samstag vor Silvester im bayrischen Amberg passiert war: Dort hatten vier junge Flüchtlinge wahllos auf Passanten eingeschlagen. Gegenüber der „Bild“ sagte Seehofer zum Fall in Amberg: „Wenn Asylbewerber Gewaltdelikte begehen, müssen sie unser Land verlassen. Wenn die vorhandenen Gesetze dafür nicht ausreichen, müssen sie geändert werden. Dazu werde ich der Koalition Vorschläge machen.“

Zur Amokfahrt in Bottrop äußerte sich Seehofer ebenfalls: „Auch die offensichtlich fremdenfeindlich motivierte Amokfahrt in Bottrop hat mich sehr betroffen gemacht.“ Es gehöre zur politischen Glaubwürdigkeit, beide Fälle mit Entschiedenheit und Härte zu verfolgen.

Für die Ausssagen gab es in den Sozialen Medien viel Kritik. „Der Anschlag in Bottrop löst bei ihm bedauern aus, die Vorfälle in Amberg verbindet er mit knallharten politischen Forderungen“, schreibt etwa ein Nutzer bei Twitter.

15.07 Uhr: Nach der Amokfahrt wächst die Sorge in der Bevölkerung. Louna Karabit stammt aus Armenien, zusammen führt mit ihrem Ehemann Houssni führt sie seit 2011 eine Schneiderei am Berliner Platz in Bottrop, ihr Bruder und ihre Schwägerin wohnen ebenfalls am Berliner Platz.: Hier fuhr Andreas N. mit seinem Wagen in eine Menschenmenge, er machte gezielt Jagd aus ausländisch aussehende Personen. Der Berliner Platz ist einer von mindestens vier Tatorten in Bottrop und Essen.

„Ich habe schon ein mulmiges Gefühl. Ich mache dann Sorgen um meinen Bruder und meine Schwägerin“, sagt Louana Karabit. Ihr Mann, der seit Jahrzehnten in Bottrop lebt, will sich nicht abschrecken lassen. „Irre laufen immer rum, ich bin seit 39 Jahren Bottroper und fühle mich deswegen jetzt nicht unwohler“, sagt er.

14.55 Uhr: Für die Einschätzung von NRW-Innenminister Herbert Reul gibt es unter anderem von der „Grünen Jugend NRW“ Kritik. Die Jugendorganisation der Grünen schreibt bei Twitter: „Rassismus darf nicht als persönliche Betroffenheit verharmlost werden.“

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Herbert Reul hatte nach der Amokfahrt in Bottrop und Essen in einem Interview erklärt, beim mutmaßlichen Täter Andreas N. habe sich aus „persönlicher Betroffenheit und Unmut Hass auf Fremde“ entwickelt.

13.53 Uhr: Wer Hinweise zur Amokfahrt in Bottrop und Essen geben kann, wird gebeten, sich bei der Polizei unter der Nummer 0800/3040303 zu melden.

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13.42 Uhr: Ein Sprecher des Innenministeriums wollte die Tat in Bottrop nicht als Terrorakt bezeichnen. Es handle sich um die kriminelle Tat eines Einzelnen, deren Hintergrund die Ermittlungsbehörden noch weiter aufklären müssten.

13.16 Uhr: Andreas N., der mutmaßliche Attentäter von Bottrop und Essen hatte nach Erkenntnissen der Polizei wohl keine direkten Verbindungen zu rechtsradikalen Kreisen.

Der Täter soll aus „persönlicher Betroffenheit und Unmut Hass auf Fremde“ entwickelt haben, so NRW-Innenminister Herbert Reul in einem Interview.

Manches spricht dafür, dass es sich um eine Spontantat gehandelt hat, der keine langen Planungen vorausgingen.

13.06 Uhr: Der mutmaßliche Täter ist inzwischen in U-Haft – wegen versuchten Mordes.

12.50 Uhr: Die Polizei bittet via Twitter, Fotos oder Videos, die die Amokfahrt von Bottrop und Essen zeigen, nicht im Netz zu verbreiten, sondern auf das Upload-Portal beim BKA hochzuladen (Link ist im Tweet).

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12.40 Uhr: Einem Bericht des „Tagesspiegels“ zufolge prüft die Bundesanwaltschaft, ob sie nach der Amokfahrt von Bottrop und Essen die Ermittlungen übernimmt – es handle sich bei der Tat um Terrorismus. Demnach sei der Täter vergleichbar mit radikalisierten Islamisten.

Der 50 Jahre alte Tatverdächtige Andreas N. handelte aus fremdenfeindlichen Motiven, er machte regelrecht Jagd auf Ausländer.

12.22 Uhr: Die Bundesregierung hat die Gewalttaten gegen Ausländer in Bottrop und Essen sowie die Gewalttaten von Ausländern im bayrischen Amberg gleichermaßen als verabscheuungswürdige Taten verurteilt. In Amberg hatten vier alkoholisierte Teenager wahllos auf Passanten eingeschlagen, in Bottrop hatte ein Mann in Essen und Bottrop mit Absicht Menschen angefahren. Er wollte mit seinem Auto gezielt Jagd auf Ausländer machen.

Die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz sagte am Mittwoch in Berlin, Gewalt, egal von welcher Seite sie komme, sei zu verurteilen und mit allen Mitteln des Rechtsstaates zu verfolgen.

12.01 Uhr: In den sozialen Netzwerken wabern Gerüchte, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen Bosnier mit deutschem Pass handelt. Laut Polizei sei an diesem Gerücht nichts dran. Ein Polizeisprecher widerspricht auf DER WESTEN-Nachfrage: „Der Mann war Deutscher“.

11.42 Uhr: Der 50-jährige mutmaßliche Täter Andreas N. schlug zuerst in Bottrop an zwei Stellen zu, dann fuhr er nach Essen und versuchte hier eine Menschengruppe an einer Bushaltestelle anzufahren. Wir haben die 32 Minuten der Amokfahrt von Bottrop und Essen rekonstruiert. >>> hier alle Hintergründe

11.31 Uhr: CDU-Bundesvize Julia Klöckner hat nach der Amokfahrt im Ruhrgebiet und einer Prügeltour von Asylbewerbern im bayerischen Amberg zu Besonnenheit aufgerufen und vor pauschalen Verurteilungen gewarnt. „Das eine sind Aggressionen gegen Ausländer, das andere sind Aggressionen von Asylbewerbern“, sagte die rheinland-pfälzische CDU-Landeschefin am Mittwoch dem Radioprogramm SWR Aktuell.

+++ Amokfahrt in Bottrop und Essen: Was passierte wann? So lief der Anschlag ab +++

„Man muss, glaube ich, Acht geben, dass man selbst nicht in eine Pauschal-Verurteilung kommt, sondern immer wieder differenziert vorgeht.“ Jeder müsse zur Rechenschaft gezogen werden – gleich, woher er komme und warum er das tue.

Im bayerischen Amberg hatten am Samstagabend vier alkoholisierte Teenager wahllos Passanten geschlagen. Zwölf Menschen wurden verletzt, die meisten leicht. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich nach Polizeiangaben um Asylsuchende aus Afghanistan, Syrien und dem Iran.

10.13 Uhr: Der mutmaßliche Amokfahrer Andreas N., der in der Silvesternacht Menschen in Bottrop und Essen mit seinem Auto anfuhr, befindet sich in Untersuchungshaft. Gegen den 50-jährigen Deutschen aus Essen beantragte die Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen mehrfachen versuchten Mordes.

Der zuständige Amtsrichter erließ Haftbefehl gegen den Mann, wie die Staatsanwaltschaft Essen und die Polizeipräsidien von Recklinghausen und Münster am Mittwoch gemeinsam mitteilten.

10.01 Uhr: Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ hat spontan zu einer Versammlung unter dem Motto „Kundgebung gegen rechten Terror“ aufgerufen. Ab 17.30 Uhr haben die Veranstalter zu einer Demo auf den Wily-Brandt-Platz geladen.

9.33 Uhr: Ein Video aus Youtube zeigt offenbar das Grauen des mutmaßlichen Terroranschlags von Bottop und Essen. Die Polizei bittet darum, Videos der Tat nicht im Netz zu posten, sondern direkt an die Behörden zu übergeben. Auf einem Video ist zu sehen, wie der Fahrer zunächst langsam auf eine Menschenmenge zufährt und dann Gas gibt. Später setzt er nochmal zurück.

9.08 Uhr: Nach der fremdenfeindlichen Attacke mit einem Auto im Ruhrgebiet haben die Sicherheitsbehörden derzeit keine Hinweise darauf, dass der Autofahrer Kontakte in die rechtsextreme Szene hat.

Bislang habe die Polizei keinen Ansatzpunkt gefunden, «dass dieser Mann irgendwelche Verbindungen hat oder dass er selber in irgendwelchen rechtsradikalen Kreisen sich bewegt», sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch dem Sender WDR5. Es scheine, dass der mutmaßliche Täter „aus einer persönlichen Betroffenheit und Unmut heraus dann Hass auf Fremde entwickelt hat“.

Allerdings bräuchten die polizeilichen Ermittlungen noch Zeit.

+++ Amokfahrt in Bottrop und Essen: Was wir über den Täter bisher wissen – und was nicht +++

Amokfahrt in Bottrop und Essen an Silvester: So lief die Tat ab

Mittlerweile hat die Polizei Teile des Tatablaufs rekonstruiert: Zunächst fuhr der Mann kurz nach Mitternacht auf der Osterfelder Straße in Bottrop auf einen Mann zu, um ihn umzufahren. Der konnte sich allerdings retten.

Danach fuhr er mit seinem Mercedes offenbar in die Innenstadt von Bottrop. Am Berliner Platz steuerte er laut Polizei gezielt in eine Menschenmenge und verletzte dabei mindestens vier Menschen. Darunter waren auch syrische und afghanische Staatsangehörige. Sie trugen zum Teil schwere Verletzungen davon.

Der Mann flüchtete anschließend in Richtung Essen und versuchte dort gezielt in eine Menschengruppe zu fahren, die an einer Bushaltestelle an der Schlossstraße stand. Dabei scheiterte er aber. Warum ist noch unklar. „Vielleicht sind Leute weggerannt, vielleicht hat das aus anderen Gründen nicht funktioniert. All das zu klären ist jetzt unsere Aufgabe“, so die Polizei.

Polizei geht von Anschlag aus, fremdenfeindlicher Hintergrund

Kurze Zeit später wurde der Mann festgenommen und gab laut Polizei bereits dort fremdenfeindliche Bemerkungen von sich. Er sei im Rahmen der Fahndung bei einer Kontrolle geschnappt worden, so eine Sprecherin der Polizei Münster.

Die Polizei geht aktuell „von einem gezielten Anschlag aus, der möglicherweise in der fremdenfeindlichen Einstellung des Fahrers begründet ist.“ Ob die Ziele seiner Amokfahrt auch in Essen vorwiegend Ausländer waren, ist unklar.

Polizei Münster hat Ermittlungen übernommen

Möglicherweise leidet der Fahrer auch an einer psychischen Erkrankung. Zur Befragung des Mannes wollte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

Gegenüber „Bild“ sprach ein Polizist von einer „Menschenjagd“. Der 50-Jährige sei auf mehrere Menschen zugerast.

Nach „Spiegel“-Informationen soll der 50-Jährige in seiner Vernehmung gesagt haben, die vielen Ausländer seien ein Problem für Deutschland, das er lösen wolle. Demnach soll er nach ersten Erkenntnissen der Ermittler eine schizophrene Erkrankung haben. Der Mann sei in der Vergangenheit mindestens einmal in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen werden, berichtete das Nachrichtenmagazin.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte nach den ersten Vernehmungen des Festgenommenen: „Es gab die klare Absicht von diesem Mann, Ausländer zu töten.“ Der Mann habe das Auto in Bottrop und Essen bewusst in Menschengruppen gesteuert, die überwiegend aus Ausländern bestanden. Unter den Verletzten sind Syrer und Afghanen. Staatsanwaltschaft und Polizei sprachen von einem „gezielten Anschlag“.

Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet äußerte sich via Twitter. Dort schrieb er: „Meine Gedanken sind bei den Verletzten des Anschlags in Bottrop. An diesem Neujahrstag gilt der Vorsatz für 2019 klarer denn je: Wir stehen zusammen gegen rechte Gewalt. Den Kampf gegen den Hass auf andere Menschen werden wir mit allen Mitteln des Rechtsstaats engagiert fortsetzen.“

Oberbürgermeister Kufen: „Meine Gedanken sind jetzt bei den Betroffenen und ihren Angehörigen“

Der Oberbürgermeister der Stadt Essen, Thomas Kufen (CDU), äußerte sich am Dienstagabend entsetzt über die Tat. „Meine Gedanken sind jetzt bei den Betroffenen und ihren Angehörigen. Ich wünsche allen eine hoffentlich schnelle und vollständige Genesung“, sagte Kufen laut einer Mitteilung der Stadt. Er bleibe in engem Austausch mit seinem Bottroper Amtskollegen Bernd Tischler.

Bottrop reagiert auf tragischen Vorfall

Die Stadt Bottrop reagierte inzwischen auf den tragischen Vorfall. Das Neujahrskonzert zum 100. Geburtstag der Stadt wurde aus Respekt vor den Verletzten abgesagt.

„In der vergangenen Nacht hat es einen schweren Vorfall an dem Berliner Platz gegeben. Dabei ist mindestens eine Person schwer verletzt worden, mindestens vier Personen wurden leicht verletzt. Vor diesem Hintergrund findet das Neujährchen nicht wie geplant statt: Es wird kein Bühnenprogramm geben. Auch das #RockorchesterRuhrgebiet wird nicht auftreten. Wir sind in Gedanken bei den Verletzten, deren Angehörigen und Freunden“, schreibt die Stadt auf Facebook.

Polizei bittet darum, Bilder und Videos nicht im Internet zu verbreiten

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Das für die Einsatzführung zuständige Polizeipräsidium in Münster bat via Twitter darum, Bilder und Videos von den Ereignissen nicht im Internet zu verbreiten.

Alle Aufnahmen sollten stattdessen auf ein spezielles Portal vom Bundeskriminalamt hochgeladen werden. Außerdem wurden Zeugen gebeten, sich unter der Hotline 0800 3040303 zu melden. Die Ermittler halten sich zum Tatablauf bislang bedeckt, dieser müsse erst mithilfe von Zeugenaussagen rekonstruiert werden. (mit dpa)