Münster.
Buchen an besonders trockenen Standorten in Nordrhein-Westfalen leiden an einer neuen Krankheit. Sie wird ausgelöst durch einen Pilz, der sogenannten Pfennig-Kohlenkruste, wie der Forstwissenschaftler Mathias Niesar mitteilte.
Normalerweise helfe dieser Pilz der Buche, nicht mehr so vitale Äste und Totholz abzustoßen. Aber wenn der Baum durch Trockenheit insgesamt zu wenig Wasser habe, richte der Pilz großen Schaden an: „Dann sterben ganze Kronteile ab – weil das Holz dann ganz schnell zersetzt wird“, sagte der Experte vom Landesbetrieb Wald und Holz. Bei extremer Witterung könne der Pilz sogar den ganzen Baum umbringen.
Experten haben diese Krankheit in sehr trockenen Lagen im Nordosten Nordrhein-Westfalens festgestellt, in den Kreisen Minden-Lübbecke, Herford, Gütersloh und im Kölner Stadtgebiet. Wenn das Holz fault, kommen dann auch noch die Borkenkäfer, gegen die sich der Baum nicht mehr wehren kann, wie der Wissenschaftler erklärte. Die Buche hat einen Anteil von 20 Prozent in den NRW-Wäldern. Ihr Anteil soll weiter steigen. Trotz allem gilt sie dem Klimawandel besser gewachsen als andere Baumarten.
20 Prozent Anteil in NRW-Wäldern
Dass die Buche bei extremer Witterung in den Mittelgebirgen oberhalb von 300 Metern gestresst ist, war durch die wieder aufgeflammte Buchenrindennekrose bekannt: Bei Starkregen im Herbst wird die Rinde durch den winzig kleinen Rotpustelpilz infiziert. In kalten Wintermonaten sei der Pilz kein Problem, sagte Nieser. Aber in milden Wintermonaten wachse der Pilz extrem schnell und zersetze die Rinde. Dann nisten sich der Zunderschwamm und Laubnutzholz-Borkenkäfer noch ein. Ganze Stämme könnten in der Folge abbrechen.