Wer alle Kerzen auf dem Geburtstagkuchen auf einmal ausbläst, darf sich etwas wünschen. Diesen Brauch will jetzt die australische Gesundheitsbehörde mit einer neuen Richtlinie aus den Kindergärten verbannen. Nach Meinung der Behörden könnten beim Auspusten Keime unter den Kindern verteilt werden.
Sidney.
Australiens Kinder sollen keine Kerzen auf dem
Geburtstagskuchen mehr auspusten. Denn damit könnten sie Keime unter anderen
Kinder verteilen, glaubt die Gesundheitsbehörde des Landes. Sie will den
traditionellen Kuchen mit seinen vielen Kerzen aus
den Kindergärten verbannen. Die Ärzteschaft reagierte verständnislos.
In den neuen Richtlinien des Nationalen Gesundheitsrats wird den
Eltern empfohlen, ihrem Kind statt eines großen Kuchens für alle lieber viele
kleine Küchlein mitzugeben. Alternativ könne es auch ein Küchlein – „falls
gewünscht mit Kerze“ – für das Geburtstagskind sein und ein großer Kuchen zum Aufteilen, letzterer dann ohne Kerzen.
Die Nationale Medizinervereinigung fand am Mittwoch, der Staat sei da
ein bisschen zu weit gegangen. Die Richtlinien widersprächen dem Ratschlag der
Ärzte, wonach es das Immunsystems der Kinder stärke, wenn sie Antigenen in der
Umwelt ausgesetzt würden. (dpa)