Altkanzler Gerhard Schröder will den Aufsichtsrat des staatlichen russischen Ölkonzerns Rosneft verlassen. Er habe den Aufsichtsrat von Rosneft über „die Unmöglichkeit informiert, seine Vollmachten bei Rosneft zu verlängern“, teilt das Unternehmen mit. Auch der deutsche Geschäftsmann Matthias Warning geht diesen Schritt.
Die überraschende Entscheidung könnte mit dem zu tun haben, was sich in der EU anbahnt. Hat Gerhard Schröder Sorge um sein Vermögen?
Rückzug bei Rosneft: Befürchtet Gerhard Schröder das Einfrieren seiner Vermögenswerte?
Am Donnerstag forderte das EU-Parlament mit großer Mehrheit in einer Resolution nämlich Sanktionen gegen Schröder, wenn er weiter seine Posten in Russland behalte. Als nächsten Schritt wäre es nun möglich, dass der 78-Jährige durch die EU-Kommission auf die Sanktionsliste aufgenommen wird. Dann würden Vermögenwerte von Schröder im EU-Raum eingefroren werden. Ob sein Rückzug bei Rosneft damit in Verbindung steht, ist derzeit nicht bekannt.
Eigentlich sollte Schröder auch für einen Posten im Aufsichtsrat des ebenfalls staatlichen russischen Energiekonzern Gazprom kandidieren. Unklar ist, ob er davon Abstand nimmt. Zudem ist Schröder Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nord Stream AG.
Weniger Privilegien für den Altkanzler: Gerhard Schröder will Entscheidung des Bundestages prüfen
Ebenfalls am Donnerstag strich der Bundestag einige Privilegien des Putin-Vertrauten, wie etwa das Recht auf Nachbesetzung der freien Stellen in seinem Altkanzler-Büro. Das hat möglicherweise ein Nachspiel. Nach Informationen des „Spiegel“ will Schröder das Vorgehen des Haushaltsausschusses juristisch prüfen lassen. Der Verfassungsrechtler Michael Nagel sei damit beauftragt worden.
Weitere Details folgen in Kürze.