Marco Reus, Fußball-Nationalspieler von Borussia Dortmund, kam für einen Dreh nach Witten und niemand durfte davon wissen. Das Video steht im Netz.
Witten.
Jetzt ist es raus: Marco Reus war in Stockum. Der Fußball-Nationalspieler und Topstar von Borussia Dortmund brachte Anfang Dezember einen Hauch von Glanz und Gloria in den idyllischen Wittener Stadtteil. Dumm nur: Kaum jemand bekam davon etwas mit, denn es herrschte sozusagen Geheimhaltungsstufe eins. Der Sportartikelhersteller Puma drehte mit Reus einen Werbespot auf der Stockumer Bezirkssportanlage – und wollte seine neue Kollektion damals noch nicht einem breiten Publikum präsentieren. Mittlerweile ist das Video im Internet aufgetaucht.
Das beschauliche Stockum ist eigentlich nicht dafür bekannt, dass Weltklassefußballer sich hier ein Stelldichein geben. Auf dem Sportplatz an der Pferdebachstraße kicken normalerweise so Jungs wie Daniel Bittorf oder Hakan Kartal für den TuS Stockum. Ihr Teamkollege Theodoros Chatsiioannidis klingt zumindest nach internationaler Klasse. Die Realität ist allerdings der triste Alltag in der Kreisliga A. Immerhin: Der Rasen genügt höheren Ansprüchen und bescherte dem Verein einen prominenten Gast.
Den Rasen frisch gemäht
Ganz spontan meldete sich die PR-Abteilung von Puma beim TuS Stockum. Auf der Suche nach einem guten Drehort hatte der Rasenplatz des Klubs mächtig Eindruck hinterlassen. Schnell musste es gehen. Eigentlich hatten die Medienprofis auf der Sportanlage von Blau-Weiß Huckarde in Dortmund drehen wollen. Doch dort war der Rasen zu hoch. Nicht gut, wenn es um Aufnahmen von Fußballschuhen geht. „Wir hatten Glück. Weil bei uns vor der Winterpause noch ein Heimspiel anstand, war der Rasen frisch gemäht“, berichtet Stockums Fußball-Abteilungsleiter Frank Richter. Perfekte Bedingungen also, um die teuren Treter an den noch teureren Füßen von Marco Reus in Szene zu setzen.
Man hätte zu diesem außergewöhnlichen Anlass ja gerne das ganze „Dorf“ eingeladen. Doch da spielte der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach nicht mit. Alles musste geheim blieben. Jubel und Trubel waren unerwünscht, fotografieren verboten. Früh am Morgen wurde die Kulisse hergerichtet. Die Werbebanden des TuS Stockum mussten abmontiert werden, damit das Panorama in Richtung Rüdinghausen und Annen nicht verdeckt blieb. Udo Präsch, beim TuS für fast alles zuständig, kam dem Wunsch der Puma-Mitarbeiter nach und kreidete den Platz noch einmal ab. Es sollte ja alles möglichst echt aussehen.
Jugendspieler als Statisten
Und dann kam er: Marco Reus. Begleitet von Jugendspielern aus Huckarde, die als Statisten dabei waren, lief er einige Runden auf dem Rasen, zeigte einen Auszug seiner technischen Finessen und schoss auf das Tor. Nach einer Stunde waren die Szenen im Kasten – und Marco Reus zog wieder davon.
Stockum, gefühlt für einen kurzen Augenblick deutsche Fußballhauptstadt, war nun wieder bloß ein kleiner Stadtteil Wittens. „So etwas haben wir hier noch nicht erlebt“, sagt Richter.
Mittlerweile wurde das Video von Puma veröffentlicht, Marco Reus hat bereits auf seinem Facebook-Auftritt geteilt. In den kurzen Sequenzen, die auf dem Stockumer Sportplatz gedreht wurden, muss man schon ganz genau hinschauen, um die Anlage wiederzuerkennen. Sei’s drum. Wichtig ist, dass er da war, der große Marco Reus.
Seit dem Werbedreh im Dezember fand noch kein Spiel des TuS Stockum auf dem edlen Geläuf statt. Ob Marco Reus Daniel Bittorf und Co. als Glücksbringer weiterhilft, wird daher erst die Zukunft zeigen.