Der frühere Vorstandsvorsitzende Matthias Mitscherlich will mindestens 500 000 Euro
Essen.
Richter Harald Lütgebaucks versucht es. Aber zu einer gütlichen Einigung zwischen dem Essener Anlagenbauer Ferrostaal und seinem früheren Vorstandsvorsitzenden Matthias Mitscherlich führt kein Weg.
Am 3. Mai 2010 flog Mitscherlich raus. Fristlos. „Grobe Pflichtverletzung“ in Zusammenhang mit der von der Staatsanwaltschaft München aufgedeckten Schmiergeldaffäre warf ihm der Aufsichtsrat vor. Das lässt sich der Ex-Manager nicht gefallen. Jetzt klagt er gegen die fristlose Kündigung, will mindestens 500 000 Euro zurück.
Die Kammer für Handelssachen am Landgericht Essen sieht aber Probleme, weil das Strafverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Ob man das nicht abwarten könne, fragt Richter Lütgebaucks. Keine Partei geht den Weg. Eine Schlammschlacht deutet sich an. Mitscherlichs Anwälte wollen ein schnelles Urteil, weil fraglich sei, ob der Konzern das Geld künftig überhaupt zahlen könne. Die Gegenseite kontert. Der Konzern sei gesund. Mitscherlich habe die Firma in die Krise, nicht in den Bankrott geführt.