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Skispringer werden nicht reich

Skispringer werden nicht reich

Garmisch-Partenkirchen. 

Das Neujahrsskispringen ist das berühmteste jährliche Skispringen der Welt. Es werden Millionensummen im Umfeld des Höhepunkts der 64. Vierschanzentournee umgesetzt, doch die Springer müssen sich mit dem kleinsten Stück vom Kuchen begnügen.

Nur 10 000 Schweizer Franken (etwa 9200 Euro) kassiert der Sieger des Neujahrskrachers. Für den Gesamtsieg beim Skisprung-Grand-Slam gibt es 18 400 Euro und einen goldenen Adler als bleibende Erinnerung. Wenig Ertrag für viel Risiko beim größten jährlichen Event im Wintersport für die Luftfahrt-Experten.

„Richtig reich werden kann man mit Skispringen als Sportler nicht. Dabei ist das ein interessanter Sport mit den riesigen Einschaltquoten bei Olympia oder der Tournee“, sagt der Österreicher Thomas Morgenstern, Vierschanzentournee-Sieger von 2011. International erzielte die Tournee im vergangenen Winter eine kumulierte Reichweite von 141 Millionen. Bei ARD und ZDF verfolgten insgesamt 34,07 Millionen die Tournee live.

Der Deutsche Skiverband (DSV) und der Österreichische Skiverband (ÖSV) kassieren jeweils geschätzte zwei Millionen Euro von Vermarkter Infront, mit dem der Vertrag bis 2018 läuft. Der reizvolle Termin lässt auch die Kassen bei den übertragenden TV-Sendern klingeln. Der teuerste 20-Sekunden-Spot kostet bei der ARD 15 200 Euro. Auch das Premium-Skisprung-Paket 2016 mit zwei Solospot-Platzierungen, neun Splitscreen-Platzierungen und einem klassischen Werbeblock für insgesamt 233 400 Euro ist ausverkauft.

Von all dem Geld kommt bei den Fliegern verhältnismäßig wenig an. Im Höchstfall sind in diesem Jahr bei der Vierschanzentournee 55 200 Euro an Prämien drin – bei einem Sieg in allen vier Springen. Das gelang in der Geschichte des Skisprung-Grand-Slams seit 1953 allerdings nur einem Flieger: Sven Hannawald.