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Doppelpass (Sport 1): Expertenrunde schießt mächtig gegen den DFB – DAS steckt dahinter

Doppelpass (Sport 1): Expertenrunde schießt mächtig gegen den DFB – DAS steckt dahinter

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Im Doppelpass (Sport 1) diskutierte die Expertengruppe über das Schiedsrichter-Dasein Foto: imago (Montage)

Beim Doppelpass (Sport 1) ist der DFB am Sonntagmittag eines der großen Streit-Themen.

Konkret geht es um Schiedsrichter. Das Experten-Team rund um Doppelpass-Moderator Florian König findet dabei eher weniger positive Worte.

Doppelpass (Sport 1): Gräfe entsetzt: Leistung nicht entscheidend

Allen voran: Manuel Gräfe. Der ehemalige Schiedsrichter musste kürzlich seine aktive Karriere aufgrund seines Alters beenden. Nicht seine Entscheidung. Viel mehr zwang der DFB den 47-jährigen Schiedsrichter-Routinier.

„Altersbegrenzungen gab es schon immer. Aber warum muss das immer so stehenbleiben? Es geht zu wenig nach Leistung, oftmals nur nach politischen und persönlichen Dingen”, stellt Gräfe klar.
Es sorgt bei ihm für Unverständnis. „Es gab viele gute Schiedsrichter, die aufhören mussten, eigentlich in ihren besten Jahren.“ Er verzieht keine Miene. „Man kanns manchmal sagen wie so ein Wein: Je oller, je doller“, fügt er noch hinzu.

Gräfe: „Vieles war über Jahre ein zäher Kampf“

Laut Gräfe läuft vieles im Hause DFB nicht optimal: „Es gibt da so viele Dinge, die besser laufen können.“. Sowohl auf als auch neben dem Platz. „Wenn ich zum Beispiel daran denke, dass sich 80 Leute einen Physiotherapeuten teilen mussten im Trainingslager, das ist doch ein Witz.”

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Das ist der Doppelpass

  • Am 3. September 1995 war der Doppelpass erstmals auf Sendung
  • Von 1995 bis 2004 moderierte Rudi Brückner die Show
  • 2004 übernahm schließlich Jörg Wontorra, der 2015 seinen Abschied bekannt gab
  • 2015 übernahm Thomas Helmer, der vorher mehrere Jahre als Experte gedient hatte
  • Ab 2021 führ Florian König als Moderation durch die Sendung
  • Jeden Sonntag diskutiert eine Runde aus Experten den Bundesliga-Spieltag und andere Themen
  • Die Experten sind Journalisten, Vereinsvertreter oder auch ehemalige Fußballer

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Dabei ändere sich beim DFB zu wenig. „Es haben sich Dinge verändert. Es hat auch echt Spaß gemacht, aber die politischen Rahmenbedingen waren echt schwer“, fährt Gräfe fort. Es scheitere an banalen Dingen. „Es sind teils selbstverständliche Dinge, über die man diskutieren musste.“

Bei der Leitung: Entwicklung über Qualität

Es hapere auch an der Spielzuweisung der Schiedsrichter. Wer dabei die Partie leiten darf, sei laut Gräfe zu intransparent. Auch die erbrachte Leistung sei nicht, worauf es ankomme: „Wenn einer eine bessere Saison macht als zuvor, dann müsste der dafür doch mehr Spiele pfeifen dürfen.“

Schiedsrichter hätten zwar ein ungefähres Gespür, wo sie beim DFB stehen, aber auch hier herrscht keine Klarheit. „Warum gibt es zu den Schiedsrichtern keine Liste von Platz 1 bis 24? Dann wüsste jeder, wo er steht.“

Oftmals ständen nicht die besten Schiedsrichter auf dem Feld. Das Argument: Entwicklung. So soll jeder seine Chance bekommen zu lernen. Manuel Gräfe hat dazu eine klare Meinung: „Das ist so, als würde ich Haaland auf die Bank setzen und sagen: Die Nummer 2 und 3 dahinter müssen sich doch auch entwickeln.“

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Experten: Altersgrenze quatsch – Auch für Vereine

Rückendeckung erhält Gräfe auch von den anderen Experten. Auch bei Sport-1 Experte Stefan Effenberg sorgt die Altersgrenze für Unmut. „Nur die Qualität sollte entscheiden, nicht irgendein Alter. Am Ende kommt doch nicht zuletzt die Erfahrung einer Spielleitung entgegen.”

Ähnlich sieht es auch Ex-Trainer Armin Veh: „Auch die Vereine müssten absolut ein Interesse daran haben, dass die richtig Guten eben nicht mit einer Altersbegrenzung belegt werden. Das sollte man auf jeden Fall überdenken.” (fp)