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Berliner Ermittlerin deckt Kinderhandel auf – Das Verhalten ihrer Kollegen ist unfassbar

Berliner Ermittlerin deckt Kinderhandel auf – Das Verhalten ihrer Kollegen ist unfassbar

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A sex shop entrance in Soho Foto: Getty Images/iStockphoto
  • Eine Berliner Polizistin ermittelt in einem Fall von Kinderhandel und Kinderprostitution
  • Minderjährige werden bei Gruppensex-Partys massenhaft missbraucht
  • Nun erhebt die Beamtin schwere Vorwürfe gegen ihre Kollegen

Berlin. 

Es sind ziemlich krasse Anschuldigungen, die eine Berliner Polizistin gegen ihre ehemaligen Kollegen im Landeskriminalamt erhebt. Im „Focus“ berichtet sie von verschleppten Ermittlungen in einem Fall von Kinderhandel und Kinderprostitution sowie massiven Behinderungen ihrer Arbeit durch Vorgesetzte und Kollegen.

• Worum geht es in dem Fall?

In dem Fall, den der „Focus“ aufgreift, geht es um das Bordell Erlebniswohnung im Berliner Stadtteil Neukölln. Dort sollen Minderjährige gearbeitet haben und bei Gruppensex-Partys nach dem Flatrate-Prinzip eingesetzt worden sein.

• Wann liefen die Ermittlungen?

Schon 2011 habe es in der Erlebniswohnung eindeutige Hinweise auf Kinderprostitution gegeben, schreibt der „Focus“. Das Bordell sei aber lediglich einmal kontrolliert worden. Bis 2013 bei einer Routine-Kontrolle der massenhafte Missbrauch einer Minderjährigen aufgefallen sei. Die Ermittlungen habe dann die Beamtin übernommen, die nun so schwere Vorwürfe gegen ihre Kollegen erhebt.

• Welche Vorwürfe erhebt die Ermittlerin genau?

Die Liste der Anschuldigungen, die die Polizistin im „Focus“ äußert, ist lang. Der krasseste Vorwurf: Ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) soll einen geplanten Einsatz in dem Bordell kurzfristig abgesagt haben – weil ein Kollege, der sich dort privat aufgehalten habe, auf Observationsbildern entdeckt worden sei, lässt sich aus den Schilderungen der Beamtin deuten.

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Zudem soll ihre Vorgesetzte auf ihren Vorschlag, wegen des Verdachts des Kinderhandels Telefone abzuhören und Verdächtige zu überwachen, genervt reagiert haben. Als die Ermittlerin einen 17-seitigen Bericht angefertigt habe, um bei der Staatsanwaltschaft die Observationsmaßnahmen zu bewirken, habe ihre Chefin gesagt: „Jetzt muss ich die Scheiße auch noch lesen.“

Zudem habe sich nach der durchgeführten Telefonüberwachung alle aufgezeichneten Telefonate allein auswerten müssen – 2972 an der Zahl, zudem knapp 1600 SMS.

• Was sagen LKA und Staatsanwaltschaft zu den Vorwürfen?

Auf Anfrage des „Focus“ wollten sich weder Staatsanwaltschaft noch Polizei zu dem Fall äußern. Auch der „Tagesspiegel“ recherchierte nach dem „Focus“-Bericht. Die Tageszeitung erhielt zwar keine offizielle Stellungnahme, zitiert aber aus dem Präsidium: „Die Geschichte ist ohne jede Substanz, das ist ganz sicher kein Skandal.“

Ein strukturelles Problem liege im LKA demnach nicht vor. Laut „Tagesspiegel“ sehe das Präsidium eher das Wirken der Beamtin als problematisch an. Sie musste den Fall 2014 abgeben und wurde versetzt – aus gesundheitlichen Gründen.

• Was ist aus dem Fall an sich geworden?

Trotz aller – vermeintlichen? – Widrigkeiten sei der Fall abgeschlossen worden. Die Ermittlungen seien erfolgreich verlaufen, der Betreiber des Bordells sei mittlerweile verurteilt worden. (jkali)