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Bülent Ceylan: Warum der Comedian nicht mehr in die Türkei reist

Bülent Ceylan: Warum der Comedian nicht mehr in die Türkei reist

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Foto: dpa
  • Bülent Ceylan gilt als Kritiker des türkischen Präsidenten Erdogan
  • Deshalb würde er aktuell auch nicht in die Türkei reisen
  • Der Comedian will aber weiter zu seiner Kritik stehen

Bad Vilbel. 

Bülent Ceylan ist einer der beliebtesten Comedians Deutschlands. Der 41-Jährige füllt mit seinem Comedy-Programm regelmäßig die größten Hallen, ist im Fernsehen neben andere Comedy-Größen wie Chris Tall vor einem Millionen-Publikum zu sehen.

Doch Ceylan hat auch eine politische Seite. Er gilt als scharfer Kritiker der Politik des türkischen Präsidenten Erdogan. Deshalb fährt der gebürtige Mannheimer jetzt auch nicht mehr in das Heimatland seines Vaters.

Bülent Ceylan hat ein ein Demokratieverständnis als Erdogan

„Ich finde das Land und die Menschen toll, würde aber im Moment nicht in die Türkei reisen“, so Ceylan gegenüber Hit Radio FFH. Er sei gebürtiger Deutscher und habe deshalb ein anders Demokratieverständnis als Erdogan.

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Schon vor einigen Monaten hatte Ceylan den türkischen Präsidenten öffentlich kritisiert. „Ja, das ging ab. Ich stehe dazu, ich habe einfach meine Kritik an seiner Politik geäußert.“

Comedian Ceylan kritisierte Erdogan schon früher

Im August rief er bei einem Auftritt in Berlin: „Ihr seid doch auch froh, dass endlich mal ein Türke in Berlin sagt, dass er gegen Erdogan ist!“ Das Publikum tost. „Ich hab’s gesagt! Ich hab’s gesagt! Wenn ich jetzt erschossen werde, dann in Berlin“, führte er dem Bericht zufolge an einen Kumpel am Bühnenrand gewandt fort.

„In Kreuzberg darf ich mich heute aber nicht mehr blicken lassen.“

Ceylan mit klarer Ansage in Richtung deutscher Erdogan-Unterstützer

Zuvor hatte er bereits im März klare Kante gegen Erdogan gezeigt. Damals in der Kölner Lanxess-Arena. Damals sagte der Comedian: „Wenn ich nicht mehr meine Meinung sagen darf, dann gute Nacht. Es gab immer noch keinen Kopfschuss nach einem Erdogan-Witz. Es könnte ein toller Abend werden.“

Seine Kritik erläuterte er später noch einmal via Facebook. Er sei nicht gegen die Türkei, sondern gegen das aktuelle System. Gleichzeitig machte er den deutschen Unterstützern von Präsident Erdogan eine klare Ansage: „Es kann nicht sein, dass Menschen hier die Demokratie genießen und im anderen Land die Diktatur unterstützen.“