Wird Ailtons Sechstliga-Engagement zur Posse? Der Auftritt des ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönigs Ailton in der sechsten Liga bei Hassia Bingen nimmt immer abstrusere Formen an. Sein Verein fordert von den Gegnern eine Antrittsgebühr bei Auswärtsspielen.
Bingen.
Der Auftritt des ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönigs Ailton in der sechsten Liga bei Hassia Bingen nimmt immer abstrusere Formen an. Wie die Bild-Zeitung berichtet, verlangt der Verein des früheren Profis von Werder Bremen und Schalke 04 eine Antrittsgebühr bei Auswärtsspielen, sonst läuft Ailton nicht auf.
Unverständnis macht sich breit
Ailtons größter Erfolg: Durch einen Sieg beim FC Bayern München wurde Werder Bremen 2004 Deutscher Meister. Der „Kugelblitz“ weint neben seinem besten Freund Paul Stalteri …
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Und so fing alles an: Ailton kam 1998 zu Werder Bremen, erarbeitete sich einen Stammplatz …
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… und fiel schon früh auch außerhalb des Platzes auf. Er liebte teure Autos und – wie er selbst sagt – verschleuderte eine Menge seines Gehalts.
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In der Saison 2003/2004 …
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… sowie mit Werder Bremen Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger.
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Ailton präsentierte mit Ehefrau Rosalie …
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… und mit seinen Mannschaftskollegen die Meisterschale.
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Gratulation von Rudi Völler …
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… und von Klaus Allofs.
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Der Brasilianer wurde nicht nur Torschützenkönig, sondern auch „Fußballer des Jahres“. Die Torjägerkanone bot einer von Ailtons Beratern später zum Verkauf an. Begründung: Ailton schulde ihm Geld. Nun steht die Torjägerkanone im Werder-Museum in Bremen.
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Trotzdem verließ Ailton Werder Bremen …
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… und wechselte zum FC Schalke 04.
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Doch bei Schalke lief’s erst einmal nicht gut. Der Stürmer traf zunächst nicht und flog auch gleich vom Platz.
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Ailton fand nur langsam seine Form …
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… und erzielte …
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… in 29 Spielen 14 Tore – einige davon legte Lincoln vor.
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Mit den Königsblauen …
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… wurde Ailton …
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… immerhin Vizemeister …
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… und erreichte das Pokalfinale.
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Ailton traf gegen seinen alten Klub Werder Bremen zum 2:2 …
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… und umarmte ab und zu Schalke-Manager Rudi Assauer …
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Das Schalke-Maskottchen und der Stürmer.
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Bundespräsident Horst Köhler und DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder überreichten Ailton nach dem Pokalfinale die Silbermedaille. Ein Einsatz in einer Nationalmannschaft war Ailton nicht vergönnt. Für die brasilianische „Selecao“ wurde er nie nominiert – und als er von Katar eingebürgert werden sollte, legte die Fifa ihr Veto ein.
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Für 3,5 Millionen Euro Ablöse verließ Ailton nach nur einem Jahr den FC Schalke 04 und …
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… wechselte zu Besiktas Istanbul in die Türkei.
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Doch bei Besiktas wurde Ailton nicht glücklich …
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… und ließ sich zum Hamburger SV ausleihen.
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Er traf zwar dreimal in 13 Spielen, …
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… doch der HSV zog die Kaufoption nicht.
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Ailton privat mit seiner Frau Rosalie und den Töchtern Maria Fernanda (li.) und Alexandra-Roselie. Inzwischen hat der „König von Bremen“ vier Kinder.
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Rosalie und Ailton.
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Rosalie und Ailton.
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Im Jahr 2004 mit Tochter Alexandra Rosalie.
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Seine nächste Station: Roter Stern Belgrad.
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Am Ende der Saison gewann Roter Stern die serbische Meisterschaft – aber da spielte Ailton schon längst nicht mehr in Belgrad, …
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… sondern bei den Grasshoppers Zürich.
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13-mal spielte er für die Schweizer.
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Dabei erzielte …
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… Ailton …
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… immerhin neun Tore.
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Auch in Zürich hielt es Ailton nur sechs Monate.
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Dann lockten die Zebras!
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Beim MSV Duisburg unterzeichnete …
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… der „Kugelblitz“ einen Ein-Jahres-Vertrag.
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Eingefädelt hatte den Transfer MSV-Boss Walter Hellmich.
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Ailton mit Weihbischof Franz Grave …
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… und mit Markus Neumayr.
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Die hohen Erwartungen …
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… konnte Ailton beim MSV …
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… allerdings nicht erfüllen.
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Sein einziges Tor erzielte er im Spiel gegen Bremen.
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Am 4. Januar wurde Ailton suspendiert, weil …
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… er nicht zum Rückrunden-Trainingsbeginn erschien.
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Für zwei Spiele verstärkte Ailton danach Metalurh Donezk in der Ukraine – obwohl er einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hatte. Er wechselte …
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… auf Leihbasis zum SCR Altach …
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… in die österreichische Bundesliga.
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Nach sieben Toren …
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… in zwölf Spielen …
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… stieg Ailton aus seinem Vertrag aus …
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… und kehrte auch nicht mehr nach Donezk zurück.
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Von März bis Juli 2009 spielte er bei Campinense Clube, …
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… einem Zweitligisten …
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… in Brasilien.
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Auch in China stand Ailton …
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… für drei Monate bei Chongqing Lifan unter Vertrag.
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Dann war Ailton wieder da – …
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… beim KFC Uerdingen.
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Ailtons erste Worte, nachdem er aus dem schwarzen Mercedes ausgestiegen war, an der Uerdinger Grotenburg: „Uh, ist das kalt hier!“
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Danach gab es erstmal ein Küsschen für Gattin Rosalie. Das Paar freut sich, wieder gemeinsam in Deutschland zu sein.
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Und auch der Grotifant, das Maskottchen des KFC, und der Vereinsvorsitzende Lakis freuten sich über den neuen Stürmer.
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Komm her, du „kleines dickes Ailton!“
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Ein Foto für die KFC-Trophäengalerie.
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Grotifant und Ailton. Herrlich.
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Fotografen, aufgepasst: Hier und jetzt wird der – symbolische – Vertrag…
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…zwischen dem KFC Uerdingen und Ailton unterschrieben. Alles klar.
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Das war Ailtons Trikot…
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…und das sollte Ailtons neues „Wohnzimmer“ werden: Die Grotenburg. Ab dem 1. Januar 2010 war er für den KFC Uerdingen spielberechtigt.
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Doch Ailton traf beim Sechstligisten in 13 Spielen nur viermal – und zog zum FC Oberneuland nach Bremen weiter.
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Auch beim Regionalligisten konnte Ailton nicht überzeugen und saß – mittlerweile als 36-Jähriger – überwiegend auf der Bank. Die magere Bilanz: 12 Spiele, drei Tore. Ende Januar 2011 trennten sich die Wege. Ailtons letzte und insgesamt 20. Profistation war Rio Branco – ein unterklassiger Verein aus Brasilien.
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Bei seinem geliebten Klub Werder Bremen spielt der inzwischen 37-Jährige nur noch in der Traditionsmannschaft – so wie hier im Januar 2012 bei einem Hallenturnier. Publikumsliebling ist er immer noch. Ailtons Lebensmittelpunkt liegt wieder in Brasilien.
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Doch Ailton plagen große finanzielle Probleme. Deshalb zieht er ins RTL-Dschungelcamp – und unsere Überschrift lautet: „Ein Absturz auf Raten“.
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RTL / Stefan Gregorowius
Auf viel Verständnis stößt das Team des „Kugelblitzes“ damit nicht. „So weit kommt es noch. Man stelle sich vor, der FC Barcelona bringt Messi mit nach München und verlangt von den Bayern, dass sie dafür bezahlen. Dabei schwächt sich Bingen nur selbst, wenn sie Ailton auswärts nicht spielen lassen“, sagte Georg Humbert, Vorstandvorsitzender des TB Jahn Zeiskam. (sid)