Beim Fanprojekt „deinfussballclub.de“ konnten Mitglieder seit 2008 bei Fortuna Köln mitentscheiden. Die Betreiber hatten sich davon mehr Transparenz im Fußball versprochen, mussten aber feststellen, dass dieses Konzept so nicht funktioniert.
Köln.
Das Fanprojekt ‚deinfussballclub.de‘ (DFC) um Regionalligist und Ex-Bundesligist Fortuna Köln steht vor dem Aus. Am Dienstagabend teilte der Betreiber der Initiative die Beendigung des Projekts zum Ende des laufenden Vertragsjahres (12. Januar 2012) mit. Hintergrund sind offensichtlich anhaltende kontroverse Diskussionen um die versprochene Transparenz des Projekts.
Transparenz verursacht Wettbewerbsnachteile
‚Wir sind nach langem Abwägen zu der Erkenntnis gelangt, dass das Konzept der ‚Mitbestimmung und Transparenz‘ im ambitionierten Fußball nicht so funktioniert, wie wir uns dies noch im Jahr 2008 vorgestellt haben‘, hieß es in einem Statement auf der Homepage. Es habe sich gezeigt, dass absolute Transparenz in einem Fußballverein zu Wettbewerbsnachteilen, insbesondere bei Vertragsverhandlungen, führen könne und auch führe. Zudem habe die Erwartungshaltung bei den Mitgliedern im Bereich der Transparenz auch vor den persönlichen Belangen von Spielern und Trainern nicht haltgemacht.
Mitgliederzahlen gingen zurück
Seit 2008 konnten die registrierten Mitglieder des Internet-Fußballprojekts gegen einen jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 39,95 Euro Einfluss auf die Geschicke des Kölner Südstadtklubs nehmen. Bis Ende Oktober 2009 registrierten sich mehr als 10.000 Fans bei dem Internet-Portal, zuletzt ging die Zahl aber stetig zurück.
Die Präsenz deinfussbalclub.de soll nun ab Januar 2012 auf die Vereinshomepage von Fortuna Köln umgeleitet werden. Dort soll den Mitgliedern weiter ein ‚attraktives, kostenpflichtiges und natürlich auch ein kostenfreies Angebot‘ geboten werden. Als Beispiele für kostenpflichtige Features nannten die Verantwortlichen etwa Live-Übertragungen der Fortuna-Spiele oder zwei Freikarten pro Saison. (sid)