Beliebte Urlaubsorte in der Türkei stehen vor einer großen Veränderung!
Beispielsweise der Golf von Fethiye, der Jahr für Jahr Touristen in die Türkei lockt. Doch wer dort weiterhin beispielsweise einen entspannten Urlaub auf einem Boot verbringen will, wird wohl bald umplanen müssen.
Urlaub in der Türkei: Regierung verkauft Buchten an Privatpersonen
Die türkische Wirtschaft verschlechtert sich rapide. Die Inflation im März 2022 war bereits mehr als 60 Prozent höher als im März 2021. Die Regierung muss dringend Geld machen – und offenbar schreckt man auch vor einem Verkauf der Küsten nicht zurück.
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Einige Fakten über die Türkei:
- ein vorderasiatisches Land, die eine lange Küste am Mittel- und am Schwarzen Meer hat
- Hauptstadt Ankara
- rund 82,2 Millionen Einwohner (Stand 2019), 783.562 Quadratkilometer groß
- Gründung am 29. Oktober 1923 als Rechtsnachfolger des Osmanischen Reich
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Die Strände, darunter auch der Golf von Fethiye, sollen künftig in den Privatbesitz wechseln. Für eine Zusatzgebühr werden Betonplatten mit Bojen im Meer versenkt, an denen Yachten festmachen können – für bis zu 150 Euro pro Nacht. Ein Jahres-„Stellplatz“ würde da einiges an Geld abwerfen.
Den Anker woanders auszuwerfen, ist dann verboten – offiziell aus Umweltschutzgründen.
Urlaub in der Türkei: Vier Strände für rund 800.000 Euro
Ein Unternehmer aus Ankara, der der Regierungspartei von Präsident Erdogan nahesteht, konnte sich bereits vier Buchten sichern. Der Preis wirkt aufgrund der Inflation fast erschreckend billig: Die vier Strände kosteten gerade einmal 12,5 Millionen Türkische Lira – das entspricht aktuell nur knapp 800.000 Euro.
Die Opposition kritisiert den Verkauf. „In den Buchten gibt es viele archäologische Stätten. Es wurden keinerlei Studien durchgeführt. Die Buchten sind das Erbe, das wir zukünftigen Generationen hinterlassen werden. Aus diesem Grund können Buchten nicht mit einer Wegwerflogik verpachtet werden“, zitiert der „Spiegel“ Süleyman Girgin von der Partei CHP.
Urlaub in der Türkei: Segeln für Normalbürger unbezahlbar
Die Leidtragenden sind jedoch auch türkische Segler oder Charterfirmen, die ihr Geld mit Touristen machen. Der türkische Journalist Fatih Portakal befürchtet gar, dass Segeln für Normalbürger künftig „unbezahlbar“ werde.
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Er argumentiert, dass die Buchten durch die Privatisierung den Reichen geschenkt würden – und den einfachen Seglern, Tagesausflüglern und einheimischen Kindern genommen. (at)