Borkum.
Es gibt Entscheidungen, die ganz schnell fallen. Eine solche hat Tim Hoogland getroffen, als das Angebot des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 kam. „Ich brauchte nicht lange zu überlegen“, sagt er.
Es gibt Entscheidungen, die ganz schnell fallen. Eine solche hat Tim Hoogland getroffen, als das Angebot des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 kam. „Ich brauchte nicht lange zu überlegen“, sagt er. Und so ist er nach drei Jahren beim FSV Mainz 05, mit dem er den Bundesliga-Aufstieg schaffte und bei dem er Kapitän wurde, zurückgekehrt. Nach Hause. Nach Marl? „Wir haben uns für Gelsenkirchen entschieden“, sagt er. „Es ist auch besser, nicht so lange zum Training zu fahren.“
Verändert hat sich Tim Hoogland kaum. Als er da im Strandhotel Vierjahreszeiten auf Borkum sitzt, wirkt er sehr ausgeglichen und irgendwie aufgeräumt. Ein ruhiger Typ. Und er bereut auch kein bisschen, dass er sich vor Jahren nicht schon bei den Schalkern durchgebissen, sondern den Gang nach Mainz gewählt hat. „Zurückblickend muss ich sagen, dass es der richtige Weg war“, sagt er. „Es hat mir nicht geschadet, in die 2. Liga zu gehen und kennen zu lernen, wie da Fußball gespielt wird.“
Es war 1998, als Tim Hoogland den TSV Marl-Hüls Richtung FC Schalke 04 verließ, um dann neun Jahre später – immer noch als junger Spieler, als 22-Jähriger – nach Mainz zu gehen. Klar: Er hat sich dort entwickelt, und das nicht nur als Fußballer. „Ich bin auch selbstständiger geworden, das hat sehr, sehr gut getan“, sagt er. „Ich denke, dass ich da gereift bin.“
Einen kleinen Rückschlag gab es für Tim Hoogland im Februar, als er sich am rechten Außenmeniskus verletzte und die Saison vorzeitig beenden musste. Deshalb geht es für den 25-Jährigen jetzt, da das Training beim FC Schalke 04 begonnen hat, auch darum, wieder 100-prozentig fit zu werden. „Da kommt die Vorbereitung ganz gelegen“, sagt er. Schlaucht das nicht zu sehr – gerade bei den vielen Konditions-Einheiten auf Borkum? Tim Hoogland lacht und sagt: „Ja. Aber das gehört auch dazu. Wir haben ja lange genug Urlaub gehabt.“
Dieser Urlaub ist vorbei, und nicht nur der Hoogland-Terminkalender ist gut gefüllt. Dass er als Spieler des FC Schalke 04 mehr im Rampenlicht steht als als Kapitän des FSV Mainz 05, weiß er. Aber er versucht dabei, vor allem – oder am besten nur – seinen Fußball-Weg zu gehen. Nachdem er sein erstes Ziel, nach den drei Mainz-Jahren bei einem großen Verein zu landen, erreicht hat, ist das zweite klar: Stammspieler zu werden. „Ich war von meiner Art schon immer so, vorneweg zu gehen“, sagt er.
Konkurrenten sind Rafinha und Uchida
Doch auf Tim Hooglands Position, der des rechten Verteidigers, heißen die Konkurrenten unter anderem Rafinha und Atsuto Uchida, der im japanischen WM-Kader steht. Schreckt das nicht ab? „Ach“, sagt er. „Wenn man nach Schalke wechselt, weiß man das von Anfang an.“ Dennoch: Er spiele am liebsten auf der rechten Seite, sagt Tim Hoogland. „Aber in Mainz hat man gesehen, dass ich auch im Mittelfeld spielen kann. Da bin ich flexibel.“
Und die Nummer, die er auf seinen Trainingsklamotten auf Borkum trägt, könnte erahnen lassen, dass Felix Magath den 1,83-Meter-Mann nicht zwingend als rechten Verteidiger sieht. Tim Hoogland trägt die 6 – die Nummer, die lange, lange im Schrank gelegen hat, weil Albert Streit aussortiert wurde. „Das ist erst einmal meine Nummer“, sagt er, „das kann sich aber noch ändern.“
Hat der Trainer, der vor zwei Jahren bei einem Test des VfL Wolfsburg gegen Mainz aufmerksam geworden ist, denn schon mit Tim Hoogland über eine mögliche Position gesprochen? Die Antwort könnte andere enttäuschen oder gar verwirren, und deshalb gibt es nur eine nur kurze Variante, die alles offen lässt: „Indirekt schon.“