Duisburg.
Eine halbe Stunde nach seiner offiziellen Vorstellung als neuer Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg gönnte sich Gino Lettieri eine eisgekühlte Cola light. Beim Trinken schaute er sich die bearbeiteten Fotos auf dem Laptop eines Fotografen an und fand die Aufnahmen von sich offenbar ziemlich gelungen. „Können Sie ein paar Bilder an meine Frau Daniela mailen?“, fragte Lettieri höflich und schob nach: „Die freut sich darüber.“
Da seine Ehefrau und die beiden Töchter (3 und 7 Jahre alt) nicht mit nach Duisburg umziehen und Lettieri als „Arbeitstier“ gilt, könnten die Fotos von ihm daheim womöglich öfter zum Einsatz kommen. „Meine älteste Tochter geht in die Schule. Deswegen möchte ich die Familie nicht aus dem gewohnten Umfeld rausreißen“, sagt Lettieri, der sich in Duisburg eine Wohnung suchen wird.
Beim MSV soll der Deutsch-Italiener, der vor wenigen Tagen als Co-Trainer mit Arminia Bielefeld in die 3. Liga abstieg, für sportlichen Erfolg sorgen. Der Etat wird um 40 Prozent erhöht. Die Rückkehr in die 2. Bundesliga ist das erklärte Ziel. „Trotzdem sind unsere Möglichkeiten geringer als die von Klubs, die fünf Millionen Euro zur Verfügung haben. Da kommen wir nicht ran“, betont Manager Ivica Grlic, für den Gino Lettieri von Anfang an der Wunschkandidat war. „Er ist ein zielstrebiger Arbeiter, der perfekt zu uns passt. Die Gespräche waren sehr klar. Wir sind uns schnell einig gewesen“, erklärt Ivica Grlic.
Dass die Duisburger noch einige Tage warten müssen, bis der DFB zu den eingereichten Lizenzunterlagen Stellung nimmt, macht die Planungen für Grlic und Lettieri nicht einfach. „Klar merkt man das in den Gesprächen“, sagt der neue Coach, „weil jeder Spieler natürlich Sicherheit haben will. Aber trotzdem bin ich zuversichtlich, dass wir einen guten Kader zusammenstellen.“ Sieben bis acht Neuzugänge sind geplant. „Darunter kann auch jemand mit Wow-Effekt sein“, sagt Grlic, der auch Kracher präsentieren will.