Gelsenkirchener will „Körriwurst“ in Dosen verkaufen
Der Gelsenkirchener Carsten Heinz Richter betreibt einen Imbiss „Curry Heinz“ in Sutum. Jetzt will er mit seiner Currywurst aber die ganze Region erobern. In Iserlohn lässt er den Snack in Dosen abfüllen und hat sie schon in den ersten Supermärkten im Ruhrgebiet in den Verkauf gebracht.
Gelsenkirchen.
Eine Prise Curry, ein Schluck Tomatensaft, und noch etwas Paprika. Mehr wird nicht verraten. Carsten Heinz Richter hat sich etwas Besonderes ausgedacht: die Körriwurst. Ihr Markenzeichen: Sie gibt es aus der Dose. „Currywurst kann schließlich jeder“, sagt der Erfinder und lacht.
Sowohl das Rezept für die Wurst als auch für die Sauce stammen aus der Feder des 36-Jährigen, der seit sechs Jahren in Gelsenkirchen-Sutum seinen Imbiss „Curry Heinz“ betreibt. Drei Jahre wurstelte Richter an seiner „Körriwurst“, die jetzt die Welt erobern soll. Erst kürzlich ging eine Lieferung nach Singapur zu ausgewanderten Stammkunden aus Gelsenkirchen. Sutum – Singapur: knapp 13350 Kilometer Luftlinie.
Da Richter nur ungern über Geschmack streitet, hat er den Anspruch, dass die Dosen-Wurst genauso gut schmeckt, als wenn er sie in seinem Imbiss frisch serviert. Und der Chef macht alles selbst. Jede Menge Arbeit rund um die Wurst.
Während anderswo in der Stadt die Menschen noch beim Frühstück sitzen, ist Richter auf dem Speiseplan schon ein ganzes Stück weiter – und das um sieben Uhr am Montagmorgen. 20 Eimer hievt er in seinen schwarzen Van. 200 Liter Currysoße. Die nächsten 500 Dosen Körriwurst sollen in Produktion gehen.
„Die Kunst ist, den Geschmack, den die Leute aus dem Imbiss kennen, in die Dose zu bringen“, erklärt der Kultspeisen-Experte, während er die nächsten beiden roten Eimer in den Wagen hebt. Durch den Einkoch-Vorgang verliere die Soße an Geschmack und verändere ihre Konsistenz. Die Rezeptur musste angepasst werden. „Ich habe bestimmt mehr als 30 Testsoßen machen müssen, bis der Geschmack gepasst hat“, erinnert sich Richter an vielen Testphasen in der heimischen Küche.
Lange suchte er nach einem Partner, der seine Currywurst auf Jahre haltbar verpacken kann. Und vor allem nach einem, dem er vertrauen kann, denn Richter lässt sich nicht so gerne in den Kochtopf schauen. Sein Soßenrezept hütet er wie einen Schatz. Fündig geworden ist er schließlich in Iserlohn. Fleischermeister Heinz Knipp stellt die Wurst nach Richters Spezial-Rezept her und bringt sie zusammen mit der Soße aus Gelsenkirchen in die Konserve.
Richter glaubt fest an seinen Traum vom Siegeszug seiner „Körriwurst“. Nicht umsonst ist das Logo auf den Dosen seine Silhouette. Ende 2013 gründete er mit Geschäftspartner Dirk Büter die Curry Heinz Unternehmergesellschaft nur für den Vertrieb der Dosen-Wurst, die es inzwischen auch im Glas gibt.
Seinem kleinen Imbiss in Gelsenkirchen-Sutum will er trotzdem treu bleiben, ganz egal wie das Dosen-Geschäft läuft. „Ich stehe viel zu gerne hinterm Tresen und quatsche mit den Kunden. So hat es 2008 angefangen und so soll es auch bleiben.“
Eine Messerspitze Habanero gehört übrigens auch in die „Körriwurst.“ Jetzt ist aber wirklich Schluss.