Düsseldorf.
Ein Szenario, das sich viel zu häufig auf deutschen Autobahnen abspielt: Fahrerflucht. Die Unfallopfer erleiden nicht nur einen Schock oder Verletzungen. Nein, häufig bleiben sie auch auf einem großen Kostenberg sitzen.
Am Sonntag ist ein junges Paar (28 und 30 Jahre alt) aus Düsseldorf (beide möchten anonym bleiben) auf der A52 in Richtung Düsseldorf unterwegs. Kurz vor der Ausfahrt zur A44 in Richtung Mönchengladbach folgt der Riesen-Schock:
„Wir waren auf der mittleren von drei Spuren unterwegs, als ein schwarzer Combi, eventuell ein Skoda, von der rechten Spur einfach auf unsere Spur rübergezogen ist und uns geschnitten hat“, beschreibt die Beifahrerin die Situation.
Unfallflucht auf A52: BMW schleudert mehrmals über Fahrbahn
Ihr Freund versucht auszuweichen, der Wagen bricht aus. Darauf kracht er völlig unkontrolliert in die linke Fahrbahnbegrenzung, dreht sich um 180 Grad, schleudert in die rechte Leitplanke, dreht sich nochmal und kommt mitten auf der Fahrbahn zum Stehen.
„Zum Glück sind wir beide nicht schwer verletzt worden, jedoch hätte der Unfall auch ganz andere ausgehen können“, ist sich die 28-Jährige sicher. Der Unfallverursacher bleibt hingegen nicht stehen, fährt einfach weiter.
Die Autobahnpolizei bestätigt den Vorfall auf Nachfrage, hat allerdings auch vier Tage später keinen Hinweis auf den Verursacher.
Was bleibt? Ein leichtes Schleudertrauma, ein Riesen-Schock und ein BMW mit Totalschaden – Kostenpunkt: 6000 Euro.
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Nach dem Unfall beginnt das wahre Dilemma
Denn nach dem Unfall beginnt das wahre Dilemma für das Pärchen: „Leider bleiben wir jetzt auf den Kosten sitzen“, schildert die Düsseldorferin das Problem.
Denn solange der Unfallverursacher nicht gefasst wird, trägt der Fahrzeughalter die Kosten alleine. „Mein Freund hat nur eine Kfz-Haftpflicht ohne Kaskoversicherung“, bedauert die 28-Jährige. Zwar übernimmt bei Fahrerflucht die Haftpflichtversicherungen anfangs die Kosten für den Schaden, fordert anschließend jedoch den Betrag zurück.
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Zu allem Überfluss wird ihr 30-jähriger Partner noch in der Versicherung hochgestuft, der jährliche Beitrag steigt auf 240 Euro. Auch ein Teilkasko-Versicherung hätte in dem Fall nicht geholfen, ebenso wenig eine Vollkasko. Denn selbst wenn diese den Schaden übernimmt, bestimmt der Selbstbeteiligungssatz die Höhe der Summe. Im schlechtesten Fall steigt der Beitragssatz anschließend stark an.
Düsseldorfer Paar sucht Hilfe im Internet
Ihr einziger Weg: Die Suche und Bitte um Mithilfe in den sozialen Netzwerken: „Wir suchen daher dringend Zeugen, die den Unfall gesehen haben und bei der Polizei eine Aussage machen können.“
Den Unfallverursacher erwarten Punkte in Flensburg, eine satte Geldstrafe bis hin zum Führerscheinentzug und eine dreijährige Gefängnisstrafe.