Wer an diesem Samstagabend zum Kölner Palladium wollte, muss sich vor Schock die Augen gerieben haben.

An diversen Häuserblocks vorbei, mehrere Hundert Meter weit, standen Menschen. In Zweier- oder Dreiergruppen. Schlangestehen wie auf dem Schulausflug.

————————————-

• Mehr Themen:

Pannenstart für Sky-Super-Serie: Das lief schief bei „Babylon Berlin“

Bush in Köln: Gavin Rossdale liefert große Rockshow – auch ohne Unterstützung von Sophia Thomalla

Kadavar live in Essen: Eine Zeitreise mit fliegenden Mähnen und psychedelischen Klängen

————————————-

Der neuseeländische Superstar Lorde: der Grund für den Stau. Die Dirigentin eines grandiosen Musikabends. Angefangen mit Voract Khalid. In den USA schon ein Star. Allein sein Radiohit “Young dumb and broke“ hat weit über hundert Millionen Klicks auf Youtube.

Frei von Perfektion

Vollendet von Lorde, der Frau, die weltweit mega erfolgreich ist, der man es aber so nicht ansieht. Frei von jeglicher Perfektion, die im Popgeschäft so oft an der Tagesordnung ist, springt sie über die Bühne des ausverkauften Palladiums.

Einstudierte Tanzschritte? Auswendig gelernte Phrasen? Fehlanzeige.

Man möchte ihr einfach glauben, dass sie Spaß hat, an dem was sie tut. Egal ob sie über ihr wild gewordenes Haar flucht, auf Liebesbekundungen aus dem Publikum reagiert oder einfach das tut, was sie besten kann. Singen. Mit dieser eindringlichen Stimme, die hängen bleibt, die im einen Moment traurig und drei Minuten später wieder überglücklich machen kann.

Verspielte Bühnenbilder

Lorde bietet an diesem Abend eine großartige Show, eine Show mit grellen Lichtern, verspielten Bühnenbildern (unter anderem leuchteten ein Marsmensch und Blumenranken auf der Bühne), mit allen Hits von „Royals“ bis „Green light“.

Eine Show, die wäre es nicht Pop, auch als klassische Rockshow durchgehen könnte.

Laut. Wild. Authentisch.