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Polizei: Gewalt bei Hogesa-Demo kam vor allem von Linken

Polizei: Gewalt bei Hogesa-Demo kam vor allem von Linken

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Demonstrationen in Köln Foto: dpa
Die Hogesa- und Nohogesa-Demos vom Sonntag in Köln ziehen zahlreiche Ermittlungen der Polizei nach sich. Gewalt kam vor allem von Gegendemonstranten.

Köln. 

Einen Tag nach der Hogesa-Demo in Köln vom Sonntag ist bei der Polizei die Nachbereitung angesagt. Und das heißt vor allem: Strafanzeigen ausfertigen. Stand Montagmorgen waren bereits 100 Strafanzeigen gegen Demonstrationsteilnehmer gestellt. Anders als bei der Hogesa-Premiere im Oktober vergangenen Jahres, die in Randale von Rechts ausartete, ging die Gewalt diesmal „zum Großteil vom linken Spektrum aus“, sagt die Polizei. Staatsschutz und Kriminalpolizei ermitteln.

Auch die Polizei wurde bei den Demos zur Zielscheibe. Neun Beamte wurden leicht verletzt, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Die Polizei war mit 3500 Beamten vor Ort. Bereits zum Beginn der Hogesa-Kundgebung hatten laut Polizei etwa 150 Gegendemonstranten Polizisten auf dem Aueweg am Bahnhof Messe/Deutz mit Gegenständen beworfen; die Polizei wehrte sich mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen Angreifer. Etwa zwei Stunden später am Nachmittag wurde aus einer Gruppe von 20 Vermummten ein Polizist durch splitterndes Glas verletzt. Der Beamte gehörte zur Verkehrspolizei, trug keine Schutzkleidung und saß in einem Streifenwagen, dessen Seitenscheibe eingeworfen wurde.

Antifa beklagt, Polizei haben Hooligans den Weg „freigeknüppelt“

Das Antifa-Bündnis „Köln gegen Rechts“ zählte aus den eigenen Reihen 16 Ingewahrsamnahmen durch die Polizei, erklärte am Montag ein Sprecher. Er betonte, das Bündnis habe mit Sitzblockaden versucht zu verhindern, dass „Hogesas“ zum Kundgebungsort gelangen. „Zu Gewalt hatten wir nicht aufgerufen“ Dabei sah man sich von der Polizei attackiert, die den Hooligans etwa am Bereich der Deutz Mülheimer Straße „den Weg freigeknüppelt“ hätte.

Insgesamt waren 38 Demo-Teilnehmer festgenommen und/oder in Gewahrsam genommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Montagvormittag. Der Großteil von ihnen „aus dem Linken Spektrum“. Hogesa- und Nohogesa-Teilnehmer gingen auch direkt aufeinander los. Details ließen sich am Montagvormittag noch nicht bilanzieren. Bei einem Vorfall an einer Zufahrt zur Hogesa-Kundgebung „Köln 2.0“ setzte die Polizei auch einen Wasserwerfer gegen Demonstranten ein, heißt es im Polizeibericht: „Als die Polizei gegen Ausschreitungen zwischen rechten und linken Demonstranten einschritt, richtete sich die Gewalt plötzlich gegen die dort eingesetzten Beamten“, heißt es im Polizeibericht vom späten Sonntagabend.

Großteil der Gegendemonstranten blieb friedlich

„Ich bin froh, dass ein Großteil der Gegendemonstranten meinem Appell gefolgt ist und ein friedliches Zeichen gegen rechte Gewalt und Fremdenfeindlichkeit gesetzt hat“, sagte unterdessen Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers. Insgesamt schätzt die Polizei, dass sich etwa 14.000 bis 15.000 Menschen bei den Gegendemos versammelt hatten. Die Zahl der Hogesa-Teilnehmer schätzte die Polizei auf 1000 bis 1500. Bei der Antifa hob man hervor, dass es letztlich nur 700 Hooligans auf den Kundgebungsplatz an der Köln-Messe geschafft hätten: „Die großartig angekündigte Hogesa-Veranstaltung verkam so zum öden Rumgestehe“.

Weiteres Konfliktpotential blieb Anwohnern und Polizei am Abend dann erspart. Eine für den Sonntagabend angemeldete Demo der rechtsextremen Vereinigung „Kögida“ war laut Polizei kurzfristig abgesagt worden. (dae/WE)