In Norwegens Hauptstadt Oslo hat es einen schrecklichen Anschlag auf eine Schwulen-Diskothek gegeben! Ein Mann soll rund um eine bleibte Gay-Bar um sich geschossen und dabei zwei Menschen getötet und weitere 21 verletzt haben.
Die Polizei Oslo geht von einem terroristischen Anschlag aus, da er am Abend vor der geplanten 40. Pride-Parade stattfand.
Oslo: Mann schießt vor Schwulen-Club um sich – Passanten überwältigen ihn
Der Terrorist soll am Samstag gegen 1 Uhr Ortszeit in einer beliebten Kneipengegend in der Stadt das Feuer eröffnet haben. Rund um die volle Queere Bar „London Pub“ schoss er auf die Menschen, die dort zum Vorabend der Pride-Festivitäten feierten. Zwei Menschen wurden bei dem Attentat getötet und laut aktuellem Stand 21 weitere verletzt, davon befinden sich zehn in einem kritischen Zustand.
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Das ist Norwegen:
- ein nordeuropäisches Land, das am Atlantik, an Schweden, Finnland und Russland grenzt
- Hauptstadt Oslo, rund 5,5 Millionen Einwohner (Stand 2022), 385.207 Quadratkilometer groß
- hat eine parlamentarische Monarchie als Regierungsform, ist kein Mitglied der Europäischen Union
- die Vereinten Nationen stufen das Land seit Jahren als das weltweit am höchsten entwickelte Land ein
- sehr wohlhabend, verfügt über eines der großzügigsten und besten Sozialsysteme der Welt
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Passanten konnten bei der Überwältigung des Täters helfen und nur etwa 20 Minuten nach den ersten Schüssen nahm die Polizei den Mann fest. Der 42-jährige Norweger war den Beamten bereits bekannt, unter anderem wegen Körperverletzung, Drogendelikten und unerlaubtem Waffenbesitz. Er hatte eine automatische und eine Handfeuerwaffe bei sich, die die Beamten beschlagnahmten.
Oslo: Terroranschlag! Polizei spricht von „Hassverbrechen“
Polizeisprecher Christian Hatlo sprach von einem möglichen „Hassverbrechen“. „Er schien sehr sicher zu sein, worauf er zielt“, gab eine Augenzeugin der Zeitung „Verdens Gang“ gegenüber an. Ein anderer Zeuge schilderte, der Tatort habe einem „Kriegsschauplatz“ geglichen. Überall am Boden hätten Menschen mit Kopfverletzungen gelegen.
Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus, auch wenn weiterhin gegen mögliche Mittäter ermittelt werde. Einsatzleiter Tore Barstad bezeichnet die Attacke als Terroranschlag auf die Queere Community. Die Polizeipräsenz in der Stadt wurde verstärkt und die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht.
Oslo: König Harald V. „entsetzt“ – Ministerpräsident Jonas Gahr Störe: „Müssen zusammenstehen“
Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Störe sprach von einem „schrecklichen und zutiefst schockierenden Angriff auf unschuldige Menschen“ und kündigte für 14 Uhr eine Pressekonferenz an. „Wir kennen die Gründe für diese schreckliche Tat noch nicht, aber den Homosexuellen, die jetzt in Angst sind und trauern, möchte ich sagen, dass wir alle mit euch zusammenstehen“, schrieb er auf Facebook.
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Und auch König Harald V. war „entsetzt“ über den Anschlag und betonte, dass sich nun alle vereinen müssten, „um unsere Werte zu verteidigen: Freiheit, Vielfalt und gegenseitigen Respekt“.
Oslo: Norwegen hebt Terrorwarnstufe an
Laut Anraten der Beamten wurde die für Samstag vorgesehene Pride-Parade und auch alle anderen Veranstaltungen abgesagt und ein Krisenstab einberufen. Nichtsdestotrotz ließ sich die Queere Community es nicht nehmen, einen Protestmarsch im Grønlandspark auszurichten.
Währenddessen hat das Land die höchste Terrorwarnstufe fünf ausgerufen, die es gibt. Die Gefahr eines erneuten Anschlags sei „außergewöhnlich“ hoch, so der norwegische Geheimdienst PST. (dpa/afp/mbo)