Er sorgte mit seinen Attacken auf die Ampel-Bundesregierung, Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier immer wieder für Schlagzeilen: Ukraine-Botschafter Andrij Melnyk.
Während manche seine offensive und direkte Art begrüßten, weil er mithalf, dem Ukraine-Krieg Priorität in der deutschen Politik und in den Medien zu verleihen, kritisieren andere seine Kommunikation als zu emotionsgeladen und undiplomatisch, teilweise sogar als beleidigend. Nun muss Andrij Melnyk Deutschland verlassen und sprach zum Abschied nochmal Klartext.
Andrij Melnyk: Ukraine-Botschafter spricht über seine „Hassliebe“ zu Deutschland
Zusammen mit seiner Familie wird der 46-jährige Botschafter aus Deutschland ausreisen. Wann genau, steht noch nicht fest. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte Melnyk, dass seine Amtszeit „vermutlich in wenigen Wochen zu Ende gehen“ werde. Ob Melnyks jüngste Aussagen zum ukrainischen Partisanenführer Stepan Bandera, die einen Skandal auslösten, mit seiner Abberufung aus Deutschland zu tun haben, ist spekulativ.
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Was danach für Melnyk folgt, ist offiziell noch nicht bekannt. Es wird gemunkelt, dass er nach seiner Abberufung als Botschafter ein hohes Amt im Außenministerium der Ukraine bekommen könnte. Möglicherweise sogar stellvertretender Außenminister wird.
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Andrij Melyk spricht über Deutschland: „Deutschland bleibt in unseren Herzen“
Der Abschied aus Deutschland falle ihm und seiner Familie schwer, räumte Melnyk nun ein. „Deutschland bleibt in unseren Herzen“, so Melnyk. Und weiter erklärte der Diplomat im „F.A.Z.“-Interview: „Ich war zweimal in Deutschland auf Posten, ich habe eine sehr enge Beziehung zu diesem Land, die streckenweise auch eine Art Hassliebe war.“
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Von 2007 bis 2012 war Melnyk Generalkonsul der Ukraine in Hamburg, seit 2015 war er Botschafter der Ukraine in der Haupstadt.