Wie kann die globale Erderwärmung gestoppt werden?
Die Debatte um die Klimakrise beziehungsweise den Klimawandel hat durch die Bewegung „Fridays for Future“ wieder massiv an Fahrt aufgenommen.
Der gigantische Erfolg der Grünen bei der Europawahl im Mai setzt zudem die deutsche Parteienlandschaft unter Druck. Klimapolitik ist zu einem Gewinnerthema geworden.
Klar, dass sich auch die „Tagesthemen“ in der ARD regelmäßig der Thematik widmen. Hauptstadt-Korrespondentin Kristin Joachim ist laut Meinung vieler Zuschauer in einem Kommentar aber nun deutlich übers Ziel hinausgeschossen.
„Tagesthemen“ (ARD) -Kommentar sorgt für Wut bei Zuschauern
Anhand einer persönlichen Erfahrung versucht sie, das Problem der Klimapolitik deutlich zu machen. Sie wolle demnächst von Berlin nach Köln reisen, so Joachim. Ein Flug sei aber selbst auf dieser Strecke günstiger als eine Fahrt mit der Bahn.
„Geld sparen oder ein reines Öko-Gewissen haben“, fragt sie und liefert die Antwort direkt mit: „Fliegen muss teurer werden. Und zwar ordentlich. Denn in der ganze Debatte um Klimaschutz ist es wirklich schwer zu vermitteln, dass das Flugzeug, das auf der gleichen Strecke pro Person sechs Mal so viele Treibhausgase verursacht wie die Bahn, dabei drei Mal billiger ist.“
Ein Satz sorgt für Ärger
Es gebe nämlich keinen Greta-Effekt. Die Deutschen würden einfach fleißig weiter ins Flugzeug steigen. Und dann folgen die Sätze, an denen sich viele Menschen stoßen: „Der Mensch funktioniert eben nicht über Freiwilligkeit. Er will gezwungen werden.“
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Das sind die Tagesthemen in der ARD:
- Das Format läuft seit 1978 und startete am gleichen Tag wie das „heute journal“ im ZDF
- Zunächst lief das Format nur zwischen montags und donnerstags, erst später kamen die Sendungen am Freitag, Samstag und Sonntag hinzu
- Aktuell werden die Tagesthemen von Pinar Atalay, Ingo Zamperoni und Caren Miosga moderiert
- Der wohl bekannteste Moderator war aber Ulrich Wickert, der von 1991 bis 2006 für die Tagesthemen arbeitete
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Leicht beschwichtigend schiebt sie noch nach: „Oder sagen wir so: Er braucht in diesem Fall einen finanziellen Anreiz. Deshalb her mit der höheren Luftverkehrsabgabe oder direkt einer Kerosin-Steuer.“
+++ Urlaub: Für das Klima aufs Fliegen verzichten? Das macht überhaupt keinen Sinn! +++
Dass sich ärmere Menschen dann keinen Flug mehr leisten könnten, tut sie ab: „Ja, das stimmt. Aber Fliegen ist auch kein Grundrecht.“
Auch Politiker reagieren wütend
Vor allem an dem Begriff „Zwang“ stoßen sich viele Zuschauer und reagieren auf Twitter erbost:
- Falsch. Das Zugtickets muss billiger werden. Kommen die Politiker nie auf eine konstruktive Idee? Das ist ein großes Problem, wenn eine Gesellschaft nur von Eliten geführt wird. Wer keine Geldsorgen hat, kann er sich nicht in der Lage jemand anderen hineinversetzen
- Schon ein sehr elitärer und arroganter Kommentar einer Journalisten, “es gibt kein Grundrecht auf Fliegen“. Heißt im Klartext, wer arm ist, muss am Boden bleiben. Eigentlich müßte es heißen, macht das Bahnfahren billiger, schließlich ist die Bahn ein Staatskonzern
- „Der Mensch will gezwungen werden“ finde ich einen ganz befremdlichen Ansatz. Wie wäre es mit: „Der Mensch will verlockt werden“? Bahnreisen wird billiger, pünktlicher und weniger bedrängt. Es gibt Sammeltaxis und Bahnbusse für die anderen Strecken. Ich habe dann Lust, so zu reisen. Flugzeug und Auto erscheinen mir unattraktiv. Und ja: Fliegen muss viel teurer werden
Auch die brandenburgische FDP-Generalsekretärin Jacqueline Krüger kommentiert mit deutlichen Worten:
Ähnlich kritisch kommentierte der CDU-Bundestagsabgeordnete Sebastian Steineke: „Mal unabhängig von den Flugpreisen „Der Mensch will gezwungen werden“ viel mehr Kälte in einem Kommentar geht kaum noch. Übrigens Datendienste verursachen mehr CO2 Emissionen als der Flugverkehr. Wann kommt der Aufruf Netflix oder YouTube abzuschalten?“ (fel)