Mit 19 Jahren noch Profisportlerin werden? Eigentlich unmöglich, doch Mandy „Monster“ Böhm aus Gelsenkirchen hat das Gegenteil bewiesen. Mit 32 hat sie sich ihren Traum, UFC-Kämpferin zu werden, erfüllt.
Bis zu dem Zeitpunkt war die Sportlerin ungeschlagen, doch nun musste die UFC-Kämpferin ihre ersten beiden Niederlagen hinnehmen. Aber der richtige Tiefschlag folgte erst, als Mandy Böhm eine Nachricht aus ihrer Heimat Gelsenkirchen bekam.
Gelsenkirchen: UFC-Kämpferin Mandy Böhm muss doppelt einstecken
Um den nächsten Schritt in ihrer Kampfsport-Karriere zu machen, ging Böhm extra nach Las Vegas in die USA. Ihr UFC-Debüt feierte die 32-Jährige dann im September – musste jedoch ihre erste bittere Niederlage hinnehmen. Im Juli folgte die nächste Niederlage nach Punktentscheidung. Für die bis dahin ungeschlagene Kämpferin eine derbe Enttäuschung.
„Dann verlierst du und du fällst erstmal in ein tiefes Loch“, erklärt sie im Interview mit DER WESTEN. Noch dazu der Druck der Öffentlichkeit: „In diesem Moment wusste ich sofort, was auf mich zukommt: ein riesengroßer Shitstorm. Ich habe die Kommentare erstmal gelöscht und ich habe mein Handy zwei Tage an die Seite gelegt.“
Als die UFC-Kämpferin ihr Smartphone wieder anschaltete, folgte der nächste Tiefschlag. Denn sie bekam ein Foto aus ihrer Heimat Gelsenkirchen zugeschickt. In ihrem Briefkasten lag „Fan-Post“. Ein ausgeschnittener Zeitungs-Artikel von dem Kampf wurde noch mit verhöhnenden Worten und fetten Markierungen, die ihre bittere Niederlage noch betonen sollten, unterstrichen. „Ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte“, schrieb Böhm auf ihrem Instagram-Account und veröffentlichte das Bild, um ein Statement zu setzen.
Gelsenkirchen: „Monster noch im Schlummermodus“
„Es ist sehr hart, man muss selber erstmal damit klarkommen. Und dann kommen da Menschen, die noch drauftreten, wenn du eh schon am Boden bist. Ich glaube vor wenigen Jahren, vielleicht sogar noch vor zwei bis drei Jahren, wäre ich daran zerbrochen. Da war ich froh, dass ich meine Freunde und Familie hatte“, schildert sie ihre Gefühlslage danach.
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Inzwischen habe sie sich ein dickes Fell angelegt und könne damit umgehen. Mit Kritik habe das für die Sportlerin jedoch nichts zu tun. Die gebürtige Gelsenkirchnerin vermutet dahinter Neid. Doch es habe auch viele aufmunternde Kommentare auf Social Media gegeben – überwiegend von Frauen.
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Inzwischen blickt die Profisportlerin wieder nach vorne und trainiert eisern für ihren nächsten Kampf im Käfig. Dann will sie diejenige sein, die die entscheidenden Tritte und Schläge austeilt. Auch die Erfahrung aus dem letzten Fight soll ihr dabei helfen: „Man kann die Niederlagen nicht ausblenden und sollte man auch nicht. Leistungssport ist immer Druck. Ich habe das Gefühl, das Monster ist im Schlummermodus gewesen. Ich hoffe, dass ich das jetzt in den Griff bekomme.“
Für zwei Kämpfe steht Mandy „Monster“ Böhm in der UFC noch unter Vertrag. Das sind noch zwei Chancen, um es all ihren Neidern, Gegnerinnen und sich Selbst zu beweisen.