Engagement für Arbeitslose, Behinderte und Umwelt: Zum achten Mal vergaben WGZ Bank und die Zeitungen der Funke Mediengruppe den Initiativpreis NRW.
Düsseldorf.
Mittelständische Unternehmen stehen selten im Rampenlicht, obwohl sie sich in vielfältiger Weise engagieren. Der mit 30 000 Euro dotierte Initiativpreis NRW, den WGZ Bank und die NRW-Zeitungen der Funke Mediengruppe (WAZ, NRZ, WP, WR) zum 8. Mal vergaben, würdigt drei Firmen für ihre Vorbildfunktionen.
„Unsere Stärke ist, dass wir uns selbst helfen“, sagte Thomas Löcker, Leiter des Firmenkundengeschäfts. Damit meinte er nicht nur die WGZ Bank, die als Zentralbank die Volks- und Genossenschaftsbanken in NRW betreut. Löcker hob damit auch auf die diesjährigen Träger des Initiativpreises ab, die über den Tellerrand blicken und nicht nur die Bilanz der eigenen Firma im Auge haben.
Drei Unternehmen ausgezeichnet
Der erste Preis, der mit 15 000 Euro verbunden ist und in der Kategorie gesellschaftliches Engagement vergeben wurde, geht in diesem Jahr an die Defakto GmbH in Bochum. Sabine Stein, Hajo Tippmann und Markus Keller haben die Firma 2013 mit dem Ziel gegründet, Langzeitarbeitslosen zu helfen, wieder Fuß im ersten Arbeitsmarkt zu fassen. Dabei gehen sie einen ungewöhnlichen Weg: Bundesweit bildet Defakto Gruppen von Arbeitslosen – unter ihnen auch Migranten, Alleinerziehende und ältere Menschen –, die Theaterstücke einstudieren und diese dann vor potenziellen neuen Arbeitgebern zur Aufführung bringen.
Während des sechsmonatigen Projekts trainieren die Schauspieler etwa ihre Kritikfähigkeit und sollen das Gefühl bekommen, Teil eines Teams zu sein. Erhalten die Teilnehmer einen Job, schließt sich eine Nachbetreuung durch Defakto im Betrieb an. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen 25 feste und rund 20 freie Mitarbeiter.
100 Prozent Altpapier
Zweitplatzierte des Initiativpreises NRW in der Kategorie Grüne Technik und Umweltschutz ist die Buhl Paper Form GmbH in Burbach, die 10 000 Euro erhält. Sie stellt Verpackungen für nahezu alle Wirtschaftsbranchen her und profitiert vom wachsenden Internethandel, der sicher verpackte Güter bis nach Hause liefern lässt.
Bei der Herstellung ihrer Verpackungsmaterialien setzt die 65-köpfige Mannschaft um Geschäftsführer Christoph Buhl ausschließlich auf recyceltes Altpapier, verzichtet auf Bindemittel und Chemikalien. Das Unternehmen achtet auf seine Öko-Bilanz. In Produktion und Verwaltung hat sie sich das Ziel gesetzt, den Verbrauch von Energie und Wasser sowie das Aufkommen von Abfall und Kohlendioxid immer weiter zu reduzieren.
Mit 30 000 Euro dotiert
Auf Rang drei (5000 Euro, Kategorie gesellschaftliches Engagement) im Wettbewerb um den Initiativpreis NRW landete das Garten- und Landschaftsbauunternehmen Knappmann in Essen. Geschäftsführer Peter Knappmann gibt sechs Menschen mit Behinderungen die Chance auf Jobs im ersten Arbeitsmarkt.
Unter dem Namen Ecoverde entwickelte das Unternehmen mit fünf weiteren Garten- und Landschaftsbaufirmen das Konzept eines Integrationsbetriebes. Gemeinsam gründeten sie im Jahr 2009 die Ecoverde Essen GmbH, die seit 2011 alleinige Knappmann-Tochter ist. Ecoverde beschäftigt inzwischen mehr als 40 Mitarbeiter mit Behinderungen.