Und „Zisch“: Ob in Berlin, im Ruhrgebiet oder in München, seit 50 Jahren ist das Öffnen einer Cola-Dose stets mit jenem Geräusch verbunden. Doch was kaum jemand weiß: Das Coca-Cola-Werk in Dorsten ist bundesweit die einzige Produktionsstätte für die Befüllung der Dosen. Ein Ortsbesuch.
Dorsten.
Coke in der Dose wird 50 Jahre alt und die WAZ Dorsten sagt Herzlichen Glückwunsch. Aus gutem Grund: Jede Coca-Cola Dose, die in Deutschland getrunken wird, ist ein regionales Produkt, ist in Dorsten befüllt worden. Auf einer Tafel am Eingang der Produktionshalle steht es Schwarz auf Weiß: Wir füllen Deutschland ab!
Das Motto vor 50 Jahren: Erfrischung für unterwegs. „Die Coca-Cola-Dose gehörte zum Zeitgeist, galt als cool und modern. Sie kann schnell gekühlt werden, ist leicht und damit ideal geeignet für den Genuss unterwegs“, erklärt Arndt Sonneck, Koordinator Kommunikation bei Coca-Cola.
Helden und Bruderherzen auf der Dose
Die Optik, die Haptik und eben dieses Zischen beim Öffnen haben die Dose zur Kultverpackung gemacht. „Für mich nach wie vor die beste Verpackung für Getränke. Lichtdicht und stabil“, findet Produktionsleiter Holger Lorenschat.
Was vor 50 Jahren noch die „Diamond Dose“ war, ist heute eine Dose im Slick-Format, bedruckt mit acht Begriffen aus der Jugendsprache. „Held“ oder „Bruderherz“ zieren die Dose bis Oktober und sind Teil der aktuellen Aktion „Trink ‘ne Coke mit…“ Die Coke verwandelt sich also zum persönlichen Geschenk. Erstmalig in der Unternehmensgeschichte nimmt Coca-Cola damit seinen Marken-Schriftzug von der Verpackung. Seit 50 Jahren allerdings gleich: der Inhalt.
1,5 Millionen Dosen werden pro Tag befüllt
Nach Einführung des Dosenpfands im Jahr 2003 stand die Produktion beinahe still, doch seit 2005 gehe es Jahr für Jahr bergauf. Aktuell wird das Dorstener Werk rund um die Uhr im Zwei-Stunden-Takt vom Getränkedosenhersteller „Ball Packaging Europe“ aus Weißenthurm mit leeren Coca-Cola-Dosen und Deckeln beliefert.
Pro Stunde laufen dann 84.000 Dosen mit 0,33 Litern Inhalt oder 90.000 Dosen mit 0,25 Litern Inhalt über die Fließbänder. Macht unterm Strich pro Tag etwa 1,5 Millionen Dosen. Von Sonntagabend bis Freitagabend wird in drei Schichten 24 Stunden lang gearbeitet. Samstags nach Bedarf. „Wir haben in der Produktion eine Vorausplanung von 13 Wochen“, sagt Produktionsleiter Holger Lorenschat.
Röntgengerät kontrolliert die Füllmenge
Nach der Spülung werden die Dosen mit dem fertigen Getränk befüllt. Der Deckel wird anschließend aufgelegt und mit zwei Falzrollen verschlossen. Mit einem Röntgengerät wird noch die Füllhöhe kontrolliert, bevor die Dosen an Ort und Stelle je nach Einheit verpackt werden. „Von Dorsten aus macht sich die Rote Flotte dann auf den Weg durch ganz Deutschland“, erklärt Felix Picker, Social-Media-Experte bei Coca-Cola. Die Mindesthaltbarkeit jeder abgefüllten Dose mit Coca-Cola: ein Jahr. „Das garantiert der Dosenhersteller“, erklärt Holger Lorenschat. Die Light-Produkte haben eine Mindesthaltbarkeit von einem halben Jahr. „Wegen der Süßstoffe“, sagt der Produktionsleiter.
Zum Inhalt: Das Dorstener Werk wird mit einem Konzentrat aus Irland beliefert, in der Produktionsstätte wird es mit Zucker und Wasser zu einem Sirup verarbeitet. Mit Wasser und CO2 wird dieser Sirup dann zur original Coca-Cola.