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Duisburger Baby „Mia“ in Altkleider-Container geworfen: Erst in Polen wird es gefunden – Große Suchaktion in Duisburg

Duisburger Baby „Mia“ in Altkleider-Container geworfen: Erst in Polen wird es gefunden – Große Suchaktion in Duisburg

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Duisburg: Der Fall Mia - eine Chronologie

Duisburger Baby „Mia“ in Altkleider-Container geworfen: Erst in Polen wird es gefunden – Große Suchaktion in Duisburg

Duisburg: Der Fall Mia - eine Chronologie

Mitte November 2018 wird in Polen eine Babyleiche in einer Altkleidersortieranlage gefunden. Die Spur führt nach Duisburg. Noch immer ist unklar, wer die Mutter der kleinen "Mia" ist.

Duisburg. 

Bei der Sortierung von Altkleidern in Polen wurde ein schrecklicher Fund gemacht. In einem Altkleider-Transporter aus Duisburg fanden Mitarbeiter im polnischen Kielce ein totes Baby.

Das Neugeborene muss zwischen dem 31. Oktober (Mittwoch) und dem 8. November (Donnerstag) in einem Altkleider-Container der Wirtschaftsbetriebe Duisburg abgelegt worden sein.

Duisburg/NRW: Totes Baby erst in Polen gefunden

Bei der Abholung der Kleidung wurde es nicht bemerkt. Deshalb fuhr das Neugeborene 1170 Kilometer bis in den Südosten Polens mit, bevor es bei der Leerung des Transporters entdeckt wurde.

Die Polizei nannte das tote Baby „Mia“ und sitzt nun mit Hochdruck und der Unterstützung der polnischen Kollegen daran, den Fall aufzuklären.

„Mia“ bereits obduziert – Polizei wartet auf Ergebnisse

„Die kleine Mia wurde bereits obduziert, wir warten jetzt gemeinsam mit den polnischen Kollegen auf die Ergebnisse“, so Polizeipressesprecherin Jacueline Grahl im Gespräch mit DER WESTEN.

Dafür gehen die Behörden besondere Wege: Noch am Donnerstag werden Leichen-Spürhunde alle Altkleider-Container in Duisburg untersucht, um herauszufinden, wo das Neugeborene abgelegt wurde.

Suche weitet sich aus – Polizei durchsucht 400 Container im Stadtgebiet

In Duisburg zeigt die Polizei, wie diese Suche aussieht. Leichenspürhunde werden auf den Geruch des Babys konditioniert und schnuppern an den Containern.

„Die Leichenspürhunde sind darauf ausgebildet, Leichengeruch aufzuspüren“, so die Sprecherin weiter. Etwa 400 Altkleider-Container müsse die Polizei einzeln absuchen.

„So ein Hund kann schon recht schnell sein, ungefähr eine Minute brauche ein ausgebildeter Spürhund für einen Container“, so die Sprecherin. Der Fall sei besonders erschreckend. Selbst in 15 Jahren Dienst-Erfahrung hätte sie so etwas noch nicht erlebt.

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Dafür bittet die Polizei um Hilfe: „Wem ist eine Frau oder ein Mädchen aufgefallen, deren Wesen sich in den letzten Monaten verändert hat? Dies könnte sich durch auffällige Gewichts zu- oder abnahmen, Änderung des Kleidungsstils, Vermeidung von Sport, verändertes Freizeitverhalten oder bei sozialen Kontakten gezeigt haben“, fragen die Behörden.

Neue Details bekannt

Am Freitag wurden neue Details bekannt. Die Duisburger Polizei habe den Obduktionsbericht des toten Kindes zwar noch nicht vorliegen, der polnische Staatsanwalt Daniel Prokopowicz habe aber der „Bild“ bestätigt, dass das Kind gelebt hat. „Unklar ist noch, was der Grund für ihren Tod war und wann der Tod eintrat“, sagte er der Zeitung.

Polizei Duisburg: „Jeder noch so abwegige Hinweis ist wichtig“

„Jeder noch so abwegig erscheinende Hinweis ist wichtig und kann diskret behandelt werden“, stellt die Polizei Duisburg klar.

Hinweise aller Art können an das Kriminalkommissariat 11 unter der Telefonnummer 0203 / 280 4508 gegeben werden.

Baby: Ähnlicher Fall in Sinsheim

Ein ähnlicher Fall trug sich im April 2017 in Sinhseim zu. Auch hier wurde ein Baby von dessen Mutter in einem Altkleider-Container abgelegt. Erst bei der Leerung des Containers bemerkten Arbeiter das tote Baby.

Wenige Monate später konnte die Polizei die Mutter des toten Babys ermitteln. Sie wurde in eine Psychiatrie eingeleifert.

Ein vernachlässigtes Baby sorgte in Duisburg bereits im Sommer für Schlagzeilen. Damals ließ eine Mutter ihr Baby bei 40 Grad alleine an der Regattabahn stehen, um in Ruhr schwimmen zu gehen. (dso/mj/fel)