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30 Jahre Haft für Mord am Sohn: Kind starb in der Waschmaschine

30 Jahre Haft für Mord am Sohn: Kind starb in der Waschmaschine

Paris. 

Er habe schon viele Prozesse erlebt, aber nie ein „solches Ausmaß des Horrors“, erklärte Staatsanwalt Eric de Valroger während seines Plädoyers vor dem Gericht von Melun. In der kleinen Stadt bei Paris endete am Freitagabend der Prozess gegen ein Elternpaar, dessen dreijähriger Sohn vom Vater in eine Waschmaschine gesteckt und zu Tode geschleudert worden war.

Das Urteil belegt, dass die Jury das Entsetzen der Anklage teilte. Christophe Champenois (37), der Vater, wurde wegen Mordes mit 30 Jahren Haft bestraft, seine Lebensgefährtin Charlène Cotte (29) muss wegen Beihilfe für zwölf Jahre ins Gefängnis.

Die Tat ereignet sich am 25. November 2011 in dem Dorf Germigny-l’Evêque. Christophe Champenois ruft am frühen Abend den Notarzt, „weil wir ein kleines Problem mit unserem Sohn haben, der die Treppe hinuntergefallen ist“. Als der Arzt eintrifft, erklärt Champenois, dass er dem Jungen gebadet habe, um ihn abzukühlen. Dabei sei er wohl ertrunken. Der Notarzt kann tatsächlich nur noch den Tod des kleinen Bastien feststellen. Doch ihm erscheint die Sache suspekt, er verständigt die Gendarmerie. Die Be­amten befragen auch Bastiens damals fünfjährige Schwester. „Papa hat Bastien in die Waschmaschine gesteckt, weil er Dummheiten gemacht hat“, erzählt ihnen die Kleine. Champenois und Cotte werden daraufhin sofort festgenommen.

Die Mutter des Kindes bestätigte später, sie habe gesehen, wie ihr Lebensgefährte Bastien in die Waschmaschine gesperrt habe. Champenois habe dann im Internet gesurft, während sie versucht habe, die Tochter mit einem Puzzle von den Schreien ihres Bruders abzulenken.

Vor dem Schwurgericht behauptete der Vater, der an einem Hirntumor leidet, sich an nichts erinnern zu können. Das jedoch hielten zwei Psychiater, unter ihnen der von der Verteidigung, für unglaubwürdig.