- In Berlin ist eine Wohnungsbesichtigung komplett eskaliert
- Zu einer Besichtigung kamen rund 800 Interessenten
- So etwas hatte der Vermieter auch in 35 Jahren noch nicht erlebt
Berlin.
80 Quadratmeter für unter 1000 Euro? Was für den gemeinen Pottbewohner fast wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist für Menschen, die heutzutage in unserer Hauptstadt eine Mietwohnung suchen, wie ein Sechser im Lotto.
Besonders in beliebten Stadtteilen sind die Mieten in Berlin in den letzten Jahren in teils absurde Höhen gestiegen. Zu diesen Stadtteilen gehört auch Prenzlauer Berg – früher mal Partykiez, heute eher beschauliches Öko-Dorf mit drei Kinderwagen pro Einwohner.
Interessenten schlängeln sich bis auf die Straße
Was dann passiert, wenn in diesem Stadtteil eine (für Berlin-Verhältnisse) günstige Wohnung zu haben ist? Eine blanke Katastrophe! Und zu so einer ist es gerade vor wenigen Tagen gekommen, wie der RBB berichtet.
Rund 800 Interessenten hatten sich auf ein Wohnungsangebot gemeldet. 80 Quadratmeter, Altbau, Holzdielen, Gründerzeitgebäude – eben das, was so viele in Berlin suchen. Und dazu noch ein Vermieter, der sich an die Mietpreisbremse hält. Konsequenz: Am Besichtigungstermin bildete sich eine Schlange bis auf die Straße.
Leute von überall her aus Deutschland seien gekommen, berichtete der Hausverwalter dem RBB, Zahnärzte und Gynäkologen aus Wuppertal und aus Köln mit nachgewiesenem Einkommen von weit über 20.000 Euro netto seien da gewesen, auch Bundestagsabgeordnete.
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Wohnungssuchende finden es „krass“, „erschreckend“ und „absurd“
Der Vermieter habe so einen Hype um eine Wohnung in 35 Jahren noch nicht erlebt, berichtet der RBB. Auch viele Interessenten waren baff. „Krass“, „erschreckend“, „absurd“ fanden es einige von ihnen.
Wer die besten Chancen hat? Am besten jemand, der das gute Stück nur als Zweitwohnung sucht. Schließlich nutzt sich die Wohnung dann nicht so sehr ab. Wer letztendlich den Zuschlag bekommt, soll sich in den nächsten Tagen entscheiden. (ba)