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93-jährige Belgierin erhielt Sterbehilfe

93-jährige Belgierin erhielt Sterbehilfe

Die 93-jährige Amelie Van Esbeen hat sich mit ihrem Wunsch nach Sterbehilfe durchgesetzt. (Foto: afp)
Die 93-jährige Amelie Van Esbeen hat sich mit ihrem Wunsch nach Sterbehilfe durchgesetzt. (Foto: afp) Foto: Foto: AFP

Brüssel. Amelie Van Esbeen ist tot. Die 93 Jahre alte Belgierin hatte in den vergangenen Wochen verzweifelt um Sterbehilfe gekämpft und war sogar in einen zehntägigen Hungerstreik getreten. Laut Medienberichten führte nun ein Mediziner den Tod der Seniorin herbei.

Die 93-jährige Belgierin, die verzweifelt um Sterbehilfe gekämpft hatte, ist tot. Amelie Van Esbeen starb am Mittwoch in einem Altenheim in Merksem bei Antwerpen. Die bettlägerige und fast blinde Frau hatte bereits einen Selbstmordversuch unternommen. Sie war in einen zehntägigen Hungerstreik getreten, als ihr Arzt ihr aktive Sterbehilfe versagte, weil er sie nicht für unheilbar krank erachtete. Das ist nach dem – liberalen – belgischen Recht die Voraussetzung für die Hilfe durch Dritte.

Laut Medienberichten führte ein anderer Mediziner jetzt den Tod herbei, indem er der Patientin erst ein Betäubungsmittel und anschließend ein Mittel verabreichte, das zu Herzstillstand führt. „Das Wichtigste ist, dass der Wunsch meiner Großmutter erfüllt wurde und die Debatte um das Ende des Lebens angekurbelt wurde“, sagte ihr Enkel Danny Van der Dorpel der Zeitung „Le Soir“. Frau van Esbeen hatte sich mit Unterstützung ihrer Tochter, acht Enkel und neun Urenkel an die Medien gewandt. „Ich bin müde, todmüde, verschlissen“, hatte sie noch in der vergangenen Woche gesagt.

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