AfD-Mann regt sich über „Bürger aus Afrika“ in Rügenwalder-Werbung auf – sogar die Parteikollegen sind entsetzt
Horst Juhlemann regt sich in Mail über Rügenwalder-Werbespot auf
Partei kritisiert seine Äußerung scharf
Rügenwalder wird weiteres Maßnahmen gegen den Sprecher verzichten
Leipzig.
Horst Juhlemann, seinerseits Sprecher des AfD-Kreisverbands Landkreis Leipzig beschwerte sich in einer Email an das Unternehmen Rügenwalder Mühle über einen neuen Werbespot der Firma.
In einem Clip stellt Rügenwalder ihre Bio- und vegetarischen Produkte vor. „Verantwortung heißt, auch an zukünftige Generationen zu denken“, so Rügenwalder in ihrer Werbung.
AdF-Mann passt Werbespot von Mühlenwalder nicht
In einer kurzen Szene sitzen mehrere Menschen gesellig an einem Tisch, essen und lachen gemeinsam. Dass sich darunter auch ein Mann mit dunkler Hautfarbe befindet, passte Juhlemann scheinbar so gar nicht.
Laut der huffingtonpost sei er entsetzt über das „harmonische Integrieren (…) von Bürgern aus Afrika in fröhlicher Genießerrunde“.
Schnippische Suggestivfragen des AfD-Sprechers
Weiter fragt er spöttisch: „Produzieren Sie bereits ausreichend HALAL-Produkte für unsere Muslime?“ und erinnert die Rügenwalder Mühle laut der Leipziger Volkszeitung:„Sie vermitteln angeblich pommersche Familientradition.“
Völlig daneben. Findet auch der AfD-Bundestagsabgeordnete Lars Herrmann.
Parteikollegen kritisieren das Verhalten scharf
Dieser nahm Kenntnis von der Mail und äußerte sich der Leipziger Volkszeitung gegenüber:„Herr Juhlemann nimmt in dieser offenkundig Anstoß an einem Menschen mit dunkler Hautfarbe, der in diesem Werbespot vorkommt.“
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Weiter schreibt Herrmann, er sei „(…) der festen Überzeugung dass Herr Juhlemann damit nicht die politische Gesinnung der Mitglieder des Kreisverbandes widerspiegelt – im Gegenteil.“
Rügenwalder reagiert souverän
Auch der ehemalige Bad Lausicker AfD-Bürgermeisterkandidat Falk Noack meldete sich zu der Mail: „Ich persönlich kann mich davon nur in aller Form distanzieren. (…) Ich selbst erkenne die Partei und insbesondere den Kreisverband nicht wieder.“
Natürlich hat auch das Unternehmen schon klar Stellung bezogen:
Konsequenzen werden gefordert
Falk Noack forderte, dass der Kreisverbandsvorsitzende der AfD, Edgar Naujok, Konsequenzen zieht. Herr Juhlemann solle seiner Meinung nach seine Mandate als Stadt- und Kreisrat niederlegen.
Viel Trubel vor dem Kreisparteitag am morgigen Sonntag. Wie es weitergeht, wird sich zeigen. (db)