Am 4. November läuft das Drama „Gegen den Sturm“ in Sat.1. Für Alexandra Neldel war ihre Rolle als Ärztin eine große Herausforderung. Im Interview verrät sie: „Meine Ausbildung als Zahnarzthelferin hätte mir in dem Fall nicht viel gebracht.“
Alexandra Neldel (38, „Die Wanderhure“) hat schon in den verschiedensten Rollen geglänzt. In ihrem neuesten Film „Gegen den Sturm“ (Dienstag, 4. November ab 20.15 Uhr in Sat.1) spielt sie eine Ärztin, die Erdbeben-Opfern das Leben rettet. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt die Schauspielerin von der Zusammenarbeit mit Hannes Jaenicke und berichtet, wie sie auch im wahren Leben Bedürftigen unter die Arme greift.
Schön, Ihre Stimme zu hören – Wussten Sie, dass Sie vor wenigen Tagen auf Twitter gestorben sind?
Alexandra Neldel: Ach, bin ich das? Das habe ich noch gar nicht mitbekommen. Ich bin schon drei Mal gestorben. Aber ich bin ja immer ganz froh, dass meine Mutter so was nicht mitbekommt. Wie bin ich denn zu Tode gekommen?
Das stand nicht dabei…
Neldel: Altersversagen vielleicht?
In Ihrem neuen Film „Gegen den Sturm“ spielen Sie die Ärztin Sophie. Wie sind Sie zu dieser Rolle gekommen?
Neldel: Ich hatte schon sehr früh von dem Projekt gehört und durfte die erste Drehbuchfassung mitlesen. Ich war direkt Feuer und Flamme und wollte die Rolle unbedingt haben. Als ich sie letztendlich tatsächlich bekommen habe, war ich sehr glücklich.
Wie haben Sie sich auf die Rolle als Ärztin vorbereitet?
Neldel: Ich konnte leider nicht monatelang vor Drehbeginn im Krankenhaus sein. Der Film spielt in einem Katastrophengebiet, wo Improvisation gefragt ist. Ich bin zwar gelernte Zahnarzthelferin, aber das hätte mir in dem Fall nicht viel gebracht. Die Gerätschaften in unserem Film sind sehr dürftig – da wird ein Bein auch mal mit einem Ast geschient.
Würden Sie sagen, dass dies Ihre schwerste Rolle war?
Neldel: Jede Rolle stellt auf ihre eigene Art und Weise eine Herausforderung dar. In meinen bisherigen Rollen musste ich zwar kein Kind wiederbeleben oder verarzten. In der „Wanderhure“ war es auch nicht leicht, im Kerker ein Kind zu gebären. Darauf konnte ich mich auch nicht gut vorbereiten. Ich kann von Glück reden, dass meine bisherigen Rollen alle auf ihre Art anspruchsvoll waren.
Wie ist das Verhältnis zu Hannes Jaenicke?
Neldel: Ich hatte wahnsinnig viel Spaß. Hannes ist ein wirklich toller Mensch und zudem auch noch sehr sportlich. Da wir benachbarte Hotelzimmer hatten, habe ich immer mitbekommen, wann er zum Sport gegangen ist, was mich wiederum motiviert hat. So bin ich durch ihn sehr viel sportlicher geworden in der Zeit.
Sie unterstützen seit Jahren die Organisation „Habitat for Humanity“. Was ist das genau?
Neldel:“Habitat for Humanity“ verfolgt das Ziel, dass jeder Mensch ein Dach über dem Kopf hat. Sie sind nach Katastrophen vor Ort, stehen den Bedürftigen aber auch sonst zur Seite. Beispielsweise sorgen sie in Südafrika dafür, dass in den Townships normale, stabile Häuser erbaut werden, die auch mal einen Sturm aushalten, nicht nur einfache Wellblechhütten. Die Organisation bietet Baureisen zu betroffenen Orten an, sei es Nepal, Südafrika oder auch irgendwo anders hin. Jeder kann mit anpacken.
Sie waren auch schon öfter selbst in Krisengebieten?
Neldel: Das ist ein bisschen übertrieben. Ich war in Nepal, Südafrika und Kambodscha – aber zu der Zeit waren das keine Krisengebiete. In der heutigen Zeit gehen zum Glück viele Freiwillige in diese Katastrophengebiete, um zu helfen. Davor habe ich großen Respekt. Ich weiß aber nicht, ob ich das machen könnte.
Gab es ein bestimmtes Ereignis oder Erlebnis, dass Sie dazu bewegt hat, sich zu engagieren?
Neldel: Ich möchte helfen! Für mich geht es aber nicht darum, irgendwo hinzufliegen und nur in die Kameras zu lächeln. Ich persönlich wollte selbst anpacken und Häuser mit bauen. Besonders schön fand ich, dass ich die zukünftigen Bewohner der Häuser kennenlernen durfte.
Haben Sie denn auch schon die nächste Reise geplant?
Neldel: Zurzeit ist es für mich aufgrund von Dreharbeiten schwierig, eine neue Reise anzutreten. Ich hoffe aber, dass ich es bald einrichten kann.