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Amerikaner jagen unbemanntes Luftschiff

Amerikaner jagen unbemanntes Luftschiff

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Ein militärisches Luftschiff hat sich von seiner Befestigung an einem Flugplatz gelöst. Sogar Kampfjets stiegen deswegen auf.

Berlin. 

Im US-Bundesstaat Maryland hat sich am Mittag (Ortszeit) ein sogenannter militärischer Blimp von seiner Befestigung gelöst und schwebte hunderte Kilometer unkontrolliert durch den Luftraum. Das Luftschiff ist Teil der Luftüberwachung zu Sicherheitszwecken.

Eben weil das Luftschiff Teil der nationalen Verteidigungsstrategie der USA ist, berichtete zuerst die Pentagon-Korrespondentin des US-Senders CNN, Barbara Starr, über den Vorfall. Der US-Sender unterbrach sein Programm sogar für die Nachricht, schickte eine Eilmeldung über Twitter In der Sendung „Situation Room“ erklärte Starr, dass sich der Blimp nach Angaben des Nordamerikanisches Luft- und Weltraum-Verteidigungskommandos (NORAD) von seiner Befestigung gelöst habe. Der Stützpunkt der US-Army, an dem das Luftschiff lag, liegt etwa 120 Kilometer von der Hauptstadt Washington D.C. entfernt.

Kampfjets verfolgen das Luftschiff

Was auf die Eilmeldung folgte war eine Jagd auf das unbemannte Fluggerät. Zwei F-16 Kampfflugzeuge stiegen nach mehreren Medienberichten auf, um das Luftschiff zu finden und zu begleiten. Der Blimp scheint jedoch mittlerweile gelandet zu sein. Wie ein lokaler Ableger des Senders ABSC berichtete, habe das Luftschiff ein Schulgebäude nahe der Stadt Berwick in Pennsylvania gerammt. Ein Schüler filmte das Luftschiff und schrieb auf Twitter, dass der Blimp einen Stromausfall hervorgerufen hätte. Der Landeort liegt über 250 Kilometer vom Startpunkt entfernt.

Auf den ersten Blick ist der Blimp nicht gefährlich. Das Luftschiff wird eingesetzt, um im Rahmen des sogenannten JLENS-Programms Daten über den Luftraum und die Verteidigung der USA weiterzuleiten – der Blimp arbeitet wie ein Satellit. Er soll zum Beispiel erkennen können, wenn sich feindliche Raketen der Hauptstadt Washington nähern.

Extrem groß und teuer

In der Sendung „Situation Room“ klärte der Moderator Wolf Blitzer jedoch darüber auf, warum der Blimp dennoch zu einem Problem wurde. Zum einen sei er sehr groß, „extrem wertvoll“ und mit Helium gefüllt. Nach Angaben des US-Senders ABC ist er 175 Millionen US-Dollar wert. Vor allem aber sei das unbemannte Luftschiff eine Gefahr für die zivile Luftfahrt.

Der Vorfall hatte jedoch nicht nur einen ernsten Hintergrund. In sozialen Netzwerken scherzten viele Nutzer zum einen über die in ihren Augen übertriebene Berichterstattung, aber auch über mögliche Rückholaktionen des Luftschiffes. Ein Nutzer schlug etwa vor, dass nur der Schauspieler Bruce Willis hätte helfen könne, wenn er mit einem Gleitflieger auf das Objekt gebracht worden wäre.