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Audrinas Herz schlägt jetzt am rechten Fleck

Audrinas Herz schlägt jetzt am rechten Fleck

Audrinas Herz schlug erst außerhalb ihres Körpers. Foto: YouTube-Screenshot
Audrinas Herz schlug erst außerhalb ihres Körpers. Foto: YouTube-Screenshot
In Texas gelang einem Ärzte-Team die spektakuläre Rettung eines kleinen Mädchens, das mit einem seltenen Geburtsfehler auf die Welt gekommen. Weil das Herz außerhab des Körpers schlug, mussten Chirurgen den kompletten Thorax des Kindes neu konstruieren.

Washington. 

Als Audrina Cardenas im Oktober das Licht der Welt erblickte, sahen die Ärzte rabenschwarz. Das Baby aus dem texanischen Städtchen Midland-Odessa war mit einem äußerst seltenen Geburtsfehler aus dem Mutterleib gekommen – einer Herzektopie. Bei dem Defekt wächst der Lebensmotor teilweise außerhalb des Körpers. Die Überlebenschancen solcher Kinder sind minimal. Die meisten sterben binnen der ersten Tage, weil das ungeschützte Herz enorm anfällig ist für Infektionen.

Ein Spezialisten-Team aus 70 Ärzten und Pflegern der renommierten Kinderklinik in Houston hat nach reiflicher Überlegung eine Hochrisiko-Operation gewagt – und gewonnen. Das Herz des Säuglings ist im Laufe eines sechsstündigen Eingriffs an seinen vorbestimmten Platz verpflanzt worden. Der kleine Patient hat die Strapazen „erstaunlich gut verkraftet“, sagte Chefarzt Dr. Charles Fraser der Zeitung „Houston Chronicle“, „Audrina ist ein echter Kämpfer.“ Mutter Ashley konnte ihr Baby in der vergangenen Woche mit nach Hause nehmen.

Die Fehlbildung wurde in der 16. Schwangerschaftswoche bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt. Ashley Cardenas, eine Bankangestellte und Mutter von Zwillingen, wurde vor die Wahl gestellt, entweder abzutreiben, eine Risikogeburt mit wahrscheinlichem Kindstod auszutragen oder den Großeingriff abzusegnen. „Mir war sofort klar, dass ich alles versuchen werde, um meiner Tochter eine Chance aufs Leben zu geben“, erinnerte sich Ashley Cardenas an die ersten Tage nach der Hiobsbotschaft. Statistisch gesehen kommt die Herzektopie bei einem von acht Millionen Säuglingen vor, so Herz-Chirurg Fraser.

Thorax des Kindes musste neu konstruiert werden

Die junge Texanerin legte das Glück ihres Mädchens in die Hände der Mediziner. Bereits am Tag nach der Geburt schritt Team Fraser zur Tat. Weil die Natur dem Kind unterhalb des Brustbeins nicht genügend Raum für das Herz gelassen hatte, mussten die Spezialisten um den plastischen Chirurgen Larry Holler fast den kompletten Thorax des Kindes neu konstruieren. Knochen verschwanden, Muskeln wurden versetzt. Dass alles gut funktioniert hat, führt Dr. Fraser auf den kräftigen Gesamtzustand Audrinas zurück, die abgesehen von dem Geburtsfehler kerngesund ist.

Um das unmittelbar unter der Haut schlagende Herz zu schützen, muss das Mädchen einen Schutzpanzer tragen. Der pinkfarbene Schutzschild übernimmt bis auf weiteres die stützende Funktion des Brustbeins. In einigen Jahren kommt Audrina erneut unters Messer. Dann soll aus versetzten Rippen ein Ersatz-Brustbein modelliert werden. Dr. Fraser wird auch das eine Herzensangelegenheit sein.