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Banksy erklärt auf Instagram seinen Schredder-Streich

Banksy erklärt auf Instagram seinen Schredder-Streich

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06.10.2018, Großbritannien, London: Das Videostandbild, das auf dem Instagram Account des Künstlers Banksy veröffentlicht wurde, zeigt das Werk «Girl with Balloon» von Banksy, welches kurz nach seiner Versteigerung beim Auktionshaus Sotheby's geschreddert wird. Kurz nachdem das Werk für umgerechnet knapp 1,2 Millionen Euro verkauft wurde, lief es durch einen Schredder, der im unteren Teil des Rahmens verborgen war. Foto: Banksy/Press Association Images/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa
  • Künstler Banksy hat offenbar ein millionesschweres Werk von ihm nach einer Auktion geschreddert
  • Gerade wurde das Kunstwerk für rund 1,1 Millionen Euro verkauft
  • Noch ist unklar, wie mit der Situation umzugehen ist

London. 

Das hatte man selbt im traditionsreichen Auktionshaus Sotheby’s in London noch nicht erlebt: Am Freitagabend war ein Kunstwerk von Banksy für 1,04 Millionen Pfund (1,18 Mio. Euro) gerade unter den Hammer gekommen, da war es auf einmal Papiermüll. Das Bild „Girl with Balloon“ wanderte vor den Augen der entsetzten Auktionsgäste durch einen Schredder im Bilderrahmen. Papierfetzen im Wert einer Million.

„Es scheint, als seien wir gerade gebanksyed worden“, erklärte Alex Branczik, der Direktor der Abteilung für zeitgenössische Kunst bei Sotheby’s in London, laut „The Art Newspaper“. Was genau das bedeutet, ist bisher unklar.

Banksy erklärte seinen Schredder-Streich wenig später mit einem Video auf Instagram: Vor ein paar Jahren habe ich einen Schredder in den Bilderrahmen gebaut für den Fall, dass das Bild jemals versteigert werden würde“, heißt es in dem Video. Banksys knapper Kommentar in der Beschreibung des Posts: ein Zitat von Picasso: „Der Drang, etwas zu zerstören, ist auch ein kreativer Drang.“

Schreddern nun Teil des Kunstwerks?

Entsprechend neu ist die Situation für die Verantwortlichen. Soll der Käufer etwa für ein zerstörtes Kunstwerk bezahlen? Hat dieses nun gar noch an Wert gewonnen? Alex Branczik meint, das Schreddern sei nun „integraler Bestandteil des Kunstwerks“ und „man könnte argumentieren, dass das Werk jetzt wertvoller ist als vorher“, wie „The Art Newspaper“ berichtet.

Ob der Käufer das ähnlich sieht, ist bisher nicht bekannt. Der Bieter war der Aktion per Telefon zugeschaltet. Im Ausstellungskatalog von Sotheby’s war ihm das Werk jedenfalls mit Rahmen zur Auktion angekündigt worden.

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Banksy kommentiert die Aktion im Netz

Das Magazin berichtet, es wurden bereits Gerüchte laut, Banksy sei selbst im Raum gewesen und hätte den Schredder ausgelöst, nachdem kurz nach dem Vorfall ein Mann mit schwarzer Sonnenbrille und Hut in einer Rangelei mit dem Sicherheitspersonal gesehen wurde.

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Der Künstler selbst kommentierte die Schredder-Aktion auf Instagram zu einem Foto, das die entsetzten Gesichter der Anwesenden zeigt, mit den Worten: „Going, going, gone…“. Mit diesem Kommentar wird die Doppeldeutigkeit der Aktion klar.

Denn „Going, going, gone“ sind die berühmten Worte des Auktionators, die er als Ankündigung spricht, bevor der Hammer fällt und entspricht dem Deutschen „Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten“. Es ist anzunehmen, dass Banksy sich hier die doppelte Bedeutung von „gone“ zunutze gemacht hat – und sein Kunstwerk hat „verschwinden“ lassen.

(alka)