Köln.
Der Schmerz sitzt tief bei Horst Lichter – und schuld ist eine Kurbel.
Eigentlich ist der Koch und Moderator der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ ja ein großer Oldtimer-Fan. Doch das 90 Jahre alte Tretauto, das Julia Brinkmannn aus Kamen mit ins Kölner Walzwerk bringt, weckt ungute Kindheitserinnerungen bei Horst Lichter.
„Bares für Rares“: Tretauto verstört Horst Lichter
Der Wagen hat – anders als moderne Tretautos für Kinder – keine Pedale mit Kettenantrieb, sondern eine Tretkurbel. Während „Bares für Rares“-Experte Sven Deutschmanek den Wagen untersucht, schreckt Lichter plötzlich zurück, als könne ihm das rostige Vehikel noch immer gefährlich werden.
„Den Antrieb kenn ich“, verkündet Horst Lichter. „Und der hat mir sehr bitterböse weh getan.“ Sein erstes Tretauto, das seine Eltern ihm gekauft haben, sei ein „wunderschöner Jaguar E“ gewesen – mit ebendieser „widerwärtigen Antriebstechnik“, erzählt Horst Lichter und redet sich beinahe in Rage.
Verkäuferin plant mit Erlös von „Bares für Rares“ schönen Tag mit Opa
„Wenn du abrutschst“, erklärt er der verdutzten Verkäuferin, „dann bist du hängengeblieben und dann hat dir das Ding hinten in die Hacken gehauen. Ich glaub, deswegen hab ich auch so kaputte Füße heute.“
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Doch immerhin: Das Tretauto-Kindheitstrauma scheint überstanden, denn Julia Brinkmanns Auto, das noch die original Lackierung aufweist, findet Horst Lichter „wunderschön“. Nur fahren würde er es vermutlich lieber nicht.
Soll er aber auch nicht, denn das Geschenk vom Opa der Verkäuferin soll ja schleunigst in den Händlerraum. 800 Euro möchte sie haben, um mit dem kranken Opa noch einmal einen schönen Tag zu verbringen. „Ich kaufe ein Dreirad, er kommt vorne rein, und dann fahren wir noch einmal über die Trassen“, erzählt Julia Brinkmann.
Bieterschlacht im Händlerraum bei „Bares für Rares“
Da ahnt sie noch nichts von dem Bietergefecht, das sich anschließend im Händlerraum abspielt. Fabian Kahl startet mit bescheidenen 200 Euro, schnell schießen die Gebote nach oben.
Bei 700 Euro scheinen die Verhandlungen zu stagnieren, da steigt plötzlich Julian Schmitz-Avila ein, der sich bis dahin völlig zurückgehalten hatte.
Jetzt hat Julia Brinkmann offenbar das Trödelfieber gepackt: Völlig unbeeindruckt erklärt sie, dass sie 1800 Euro für den Wagen ihres Opas haben möchte. Und tatsächlich: Schnell wird der Preis vierstellig. Für 1400 Euro kauft Händler Julian Schmitz-Avila ihr das rare Schätzchen mit dem widerwärtigen Antrieb ab.
Und Julia Brinkmann kann sich auf einen schönen Tag mit ihrem Opa auf den Trassen des Ruhrgebiets freuen.